
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Der Lichtzyklus ist entscheidend fĂŒr das Wachstum und die BlĂŒte von Cannabis-Pflanzen â Indoor wie Outdoor.
- In der Wachstumsphase sind 18 Stunden Licht optimal, in der BlĂŒtephase braucht die Pflanze 12 Stunden Dunkelheit.
- Ein konstanter Lichtzyklus fördert krÀftige Pflanzen und verhindert Zwitterbildung oder Wachstumsstörungen.
- Autoflowering-Strains brauchen keinen Lichtwechsel â sie blĂŒhen unabhĂ€ngig vom Zyklus.
- Indoor-Grower simulieren durch Lampen den natĂŒrlichen Verlauf der Jahreszeiten â mit voller Kontrolle. Am besten eignen sind dabei Lampen mit anpassbarem Vollspektrum, da sie eine gezielte Steuerung des Lichts fĂŒr jede Wachstumsphase ermöglichen.
Du willst dicke Buds und happy Pflanzen? Dann fang mit dem richtigen Licht an. Denn beim Cannabis-Anbau dreht sich alles um die Frage: Wie viele Lichtstunden braucht Hanf wirklich? In diesem Artikel klĂ€ren wir, was die optimale Beleuchtungsdauer ist, welche Fehler du vermeiden solltest â und warum dein Grow-Zelt wie ein kleiner Sonnenkreislauf funktionieren sollte.
Was sind Lichtzyklen beim Cannabis-Anbau?
Beim Cannabisanbau, insbesondere beim Indoor-Grow, ist der richtige Lichtzyklus entscheidend fĂŒr gesunde Pflanzen und reiche Ernte. Mit âLichtzyklusâ meint man die tĂ€gliche Abfolge von Licht- und Dunkelphasen, also die sogenannte Photoperiode. Diese bestimmt, ob deine Cannabispflanzen weiter wachsen oder in die BlĂŒtephase ĂŒbergehen. Gerade bei SĂ€mlingen ist es wichtig, von Anfang an einen stabilen Rhythmus zu schaffen â sonst sind die Pflanzen schnell gestresst oder wachsen ungleichmĂ€Ăig, was sich negativ auf die Ernte auswirken kann.
Lichtdauer und LichtintensitÀt
Sowohl die Dauer als auch die IntensitĂ€t des Lichts spielen dabei eine zentrale Rolle: Die Lichtdauer entscheidet, in welcher Phase sich die Pflanze befindet â typischerweise 18 Stunden Licht fĂŒr die Wachstumsphase und 12 Stunden fĂŒr die BlĂŒte. Die LichtintensitĂ€t hingegen beeinflusst, wie krĂ€ftig und vital die Pflanze wĂ€chst. Zu wenig Licht macht sie schmĂ€chtig, zu viel kann sie verbrennen â hier hilft ein durchdachter Beleuchtungsplan, der an die jeweilige Phase und den Standort angepasst ist. Der Abstand zwischen Pflanze und Lichtquelle ist ebenfalls entscheidend, da er beeinflusst, wie viel Licht in welcher IntensitĂ€t auf die Pflanze trifft.
Photorezeptoren
Cannabis nimmt die LichtverhĂ€ltnisse ĂŒber sogenannte Photorezeptoren wahr. Diese aktivieren pflanzliche Hormone, die dann Wachstum oder BlĂŒte in Gang setzen. Ein gestörter oder unregelmĂ€Ăiger Rhythmus fĂŒhrt zu Stress und die Pflanze "versteht" nicht, was als nĂ€chstes passieren soll. FĂŒr den erfolgreichen Indoor Anbau heiĂt das: Konstanz ist Trumpf. Ein sauber geplanter Lichtzyklus vom SĂ€mling bis zur Ernte sorgt nicht nur fĂŒr gesunde Pflanzen, sondern auch fĂŒr eine hochwertige BlĂŒte. đ Mehr zu Grundlagen findest du hier: đ Voraussetzungen fĂŒr erfolgreichen Anbau.
Wie sieht der optimale Lichtzyklus in der Wachstumsphase aus?
In der vegetativen Phase will deine Pflanze nur eins: Wachsen, wachsen, wachsen. Und dafĂŒr braucht sie viel Licht â aber auch ein etwas Ruhe. In der Wachstumsphase fördern blau-weiĂe Lichtanteile ein kompaktes, krĂ€ftiges Wachstum.
- 18/6 ist der Standard: 18 Stunden Licht, 6 Stunden Dunkelheit.
- Alternativen sind 20/4 (schnelleres Wachstum) oder 24/0, was fĂŒr photoperiodische, aber nicht fĂŒr autoflowering Pflanzen problematisch sein kann
- Mehr Licht = mehr Energie = schnelleres Wachstum â aber auch mehr Stromkosten.
- Zu wenig Dunkelheit stresst die Pflanze - gönn ihr Ruhe
- Zu viel Licht kann zur LichtĂŒberlastung fĂŒhren
Ein konstanter Zyklus ist wichtiger als ein besonders langer. Also hol dir eine Zeitschaltuhr oder Smart Plug und bleib regelmĂ€Ăig.
Wie verĂ€ndert sich der Lichtzyklus in der BlĂŒtephase?
Sobald du deine Marihuana-Pflanzen zur BlĂŒtephase bringen willst, musst du den Lichtzyklus gezielt umstellen â und zwar auf den klassischen 12/12-Modus: 12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit. Dieser Licht-Dunkel-Zyklus simuliert fĂŒr die Pflanze den natĂŒrlichen SpĂ€tsommer, in dem die Tage kĂŒrzer werden und sich die Pflanzen auf ihre Reproduktion konzentrieren â sprich: auf die Bildung von BlĂŒten. In diesem Stadium ist auch eine Anpassung des Lichtspektrums wichtig: WĂ€hrend in der Wachstumsphase vor allem Blauanteile dominieren sollten, fördert in der BlĂŒtephase ein rötlich-warmes Spektrum die BlĂŒtenbildung und Harzproduktion optimal.
Der SchlĂŒsselreiz fĂŒr die BlĂŒte ist die Dunkelheit. Erst wenn diese regelmĂ€Ăig und konsequent eingehalten wird, erkennt die Pflanze, dass es âZeit zum BlĂŒhenâ ist. Schon kleine Lichtlecks in der Dunkelphase können fatale Folgen haben: Sie fĂŒhren oft zu Zwitterbildung, also zu Pflanzen, die sowohl mĂ€nnliche als auch weibliche Merkmale entwickeln â oder sie verzögern die BlĂŒte komplett. Deshalb ist eine absolut lichtdichte Growbox Pflicht. Dazu kommen prĂ€zise eingestellte Timer, die zuverlĂ€ssig zwischen Licht- und Dunkelphasen wechseln.
Die BlĂŒtephase
In der BlĂŒtephase laufen die Pflanzen auf Hochtouren. Sie verbrauchen mehr Energie, um fette Buds zu produzieren â und genau das willst du. Ein kontrollierter Lichtzyklus sorgt nicht nur fĂŒr stabile BlĂŒtenbildung, sondern auch fĂŒr eine bessere QualitĂ€t und höheren Ertrag. In der BlĂŒtephase hingegen sind warme Farben wie Rot und Orange entscheidend, um die BlĂŒtenbildung anzuregen. ZusĂ€tzlich kann UV-Licht helfen, SchĂ€dlinge zu reduzieren und den THC-Gehalt der Pflanzen zu steigern. Je nach Sorte dauert diese Phase zwischen 6 und 10 Wochen. Und ganz wichtig: Finger weg vom Lichtschalter! Jede Störung in der Dunkelzeit bringt deine Pflanzen aus dem Gleichgewicht â und das kann am Ende die Ernte kosten.
Was ist der Unterschied zu Autoflowering-Sorten?
Nicht jede Cannabissorte reagiert auf den Lichtzyklus. Autoflowering-Strains sind so gezĂŒchtet, dass sie unabhĂ€ngig von Lichtblöcken automatisch in die BlĂŒte ĂŒbergehen.
- Kein Lichtwechsel erforderlich - sie blĂŒhen automatisch.
- Typische Lichtzyklen sind 18/6 oder 20/4 durchgĂ€ngig â vom Samen bis zur Ernte.
- Ideal fĂŒr AnfĂ€nger oder kleine RĂ€ume.
- Schneller Erntezyklus â meist in 8â10 Wochen komplett fertig.
- Unkompliziertes Lichtmanagement - Weniger Stress bei der Lichtplanung.
Wer mehr Kontrolle ĂŒber die Entwicklung will, bleibt bei photoperiodischen Pflanzen â fĂŒr alle anderen sind Autos ein entspannter Einstieg.
Welche typischen Fehler passieren bei der Lichtsteuerung?
Selbst die beste Lampe bringt nichts, wenn du deinen Lichtzyklus versaust. Hier kommen die hÀufigsten Licht-Fails, die du ganz easy vermeiden kannst:
- StromausfĂ€lle oder manuelle Eingriffe fĂŒhren zu unregelmĂ€Ăigen Lichtzyklen und Stress.
- Billige Zeitschaltuhren geben gerne mal den Geist auf und verursachen Chaos im Rhythmus
- Lichtlecks im Growzelt ruinieren deine Dunkelphase und gefĂ€hrden die BlĂŒte.
- Zu grelles Licht kann die BlÀtter verbrennen, zu schwaches Licht lÀsst die Pflanze spargeln.
- Keine Zeit- oder Spektrums-Wechsel in der BlĂŒtephase â das verzögert oder blockiert den Bud-Aufbau.
Dein Licht ist dein Taktgeber â bleib im Rhythmus, und deine Pflanzen tanzen mit.
Wie funktioniert das Ganze im Outdoor-Grow?
Im Outdoor-Anbau ĂŒbernimmt die Natur den Job. Die TageslĂ€nge steuert den gesamten Lebenszyklus der Pflanze â vom ersten Blatt bis zur Ernte.
TageslÀngen in verschiedenen Outdoor-Phasen (Deutschland):
Jahreszeit | Tageslicht (â Stunden) | Phase bei photoperiodischen Pflanzen |
FrĂŒhling (MĂ€rzâMai) | 12â16 Std | Start der Wachstumsphase |
FrĂŒhsommer (Juni) | 16â18 Std | Maximales Wachstum |
SpĂ€tsommer (Aug) | 13â15 Std | Ăbergang zur BlĂŒtephase |
Herbst (SepâOkt) | 10â12 Std | BlĂŒte, kurz vor Ernte |
Outdoor ist entspannter, aber weniger kontrollierbar. Viele Grower nutzen daher Indoor-Lichtzyklen, um unabhĂ€ngig von Jahreszeiten zu ernten â das nennt man dann permanenten Growzyklus.
LED-Licht beeinflusst Hanfkeimung positiv
Eine Studie von Livadariu et al. (2019) [1] zeigt, dass LED-Lichtquellen einen direkten Einfluss auf die Keimung und frĂŒhe Entwicklung von Hanf (Cannabis sativa L.) haben. Bestimmte Lichtfarben und -intensitĂ€ten fördern die Keimrate, Wurzelbildung und VitalitĂ€t der jungen Pflanzen â ein spannender Ansatz fĂŒr optimiertes Indoor-Growing.
Fazit
Wenn du mit Cannabis-Anbau durchstarten willst, lern zuerst den Lichtzyklus verstehen. Er entscheidet, wann deine Pflanze wĂ€chst, wann sie blĂŒht â und wie viel Ertrag du bekommst. Ob du nun Indoor mit Zeitschaltuhr arbeitest oder Outdoor auf die Sonne vertraust: Halte dich an die richtigen Lichtstunden, und du wirst mit gesunden Pflanzen und satten BlĂŒten belohnt.
Und denk dran: Die Sonne schlĂ€ft auch mal. Gönn deinen Pflanzen ihre Pause. đđ
Quellen
- Livadariu, O., Raiciu, D., Maximilian, C. & CÄpitanu, E. (2019): Studies regarding treatments of LED-s emitted light on sprouting hemp (Cannabis sativa L.), Romanian Biotechnological Letters, 24(3), 485â490. VerfĂŒgbar unter: https://doi.org/10.25083/RBL/24.3/485.490
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