
Wichtigste Erkenntnisse
- Kaffeesatz liefert Stickstoff, Kalium und Phosphor – perfekt für die Wachstums- und Blütephase.
- Trockne den Kaffeesatz vor der Anwendung gründlich, um Schimmel zu vermeiden.
- Kombiniere ihn mit anderen natürlichen Düngern für ausgewogene Nährstoffe.
- Teste den pH-Wert des Bodens regelmäßig, um Überversäuerung zu verhindern.
Cannabis anzubauen ist nicht nur eine Leidenschaft sondern es ist auch eine Kunst, besonders wenn du dabei auf natürliche Methoden in deinem Garten setzt.
Eine besonders kostengünstige und umweltfreundliche Möglichkeit, deine Pflanzen zu unterstützen, ist Kaffeesatz als Dünger aus dem Nebenprodukt von Kaffee. Doch wie genau wirkt er, und worauf solltest du achten?
In diesem Artikel erfährst du, warum Kaffeesatz als Dünger so beliebt ist, wie du ihn richtig anwendest und welche weiteren natürlichen Hausmittel deinen Cannabisgarten zusätzlich stärken können.
Warum eignet sich Kaffeesatz zum Düngen von Cannabis?
Kaffeesatz als Dünger ist ein beliebtes Mittel im Cannabisgarten und eignet sich hervorragend, um deine Cannabispflanzen auf natürliche Weise zu unterstützen. Als Abfallprodukt aus der Kaffeemaschine enthält er wertvolle Pflanzennährstoffe wie Stickstoff, Kalium und Phosphor (1) und damit alles, was die Cannabispflanze besonders in der Wachstumsphase und Blüte braucht.
Die Verwendung von Kaffeesatz verbessert nicht nur den Boden, sondern auch die Verbindung zwischen Mikroben und Erde, was die Nährstoffverfügbarkeit erhöht. Zudem kann Kaffeesatz helfen, den pH Wert leicht zu senken, was für den Cannabisanbau von Vorteil ist, da Cannabis leicht saure Böden bevorzugt.
Durch seine mineralischen Eigenschaften ist Kaffeesatz eine sichere, umweltfreundliche Ergänzung im Bereich natürlicher Düngemittel und eine sinnvolle Alternative für viele Grower, die beim Düngen auf Nachhaltigkeit und Wirkung achten.
Alle Vorteile im Überblick:
- Stickstoffquelle: Kaffeesatz enthält Stickstoff, der das Wachstum von Blättern fördert, sollte aber nur in moderaten Mengen oder kompostiert verwendet werden.
- Mineralien: Er liefert geringe Mengen an Kalium, Phosphor und Spurenelementen und eignet sich daher eher als Ergänzung zu anderen Düngemitteln.
- pH-Wert: Aufgrund seiner leicht sauren Wirkung kann Kaffeesatz dazu beitragen, alkalische Böden auszugleichen, sollte jedoch bei ohnehin sauren Böden mit Vorsicht eingesetzt werden.
- Schädlingsabwehr: Der Geruch von Kaffeesatz wird gelegentlich mit einer abschreckenden Wirkung auf Schnecken in Verbindung gebracht, ist jedoch kein verlässlicher Schutz.
So bereitest du Kaffeesatz für deine Cannabis-Pflanzen richtig vor
Die richtige Vorbereitung des Kaffeesatzes ist entscheidend für die Gesundheit und Robustheit von Cannabispflanzen. Denn frischer Kaffeesatz ist zu feucht und kann Schimmel (2) verursachen.
Folge diesen Schritten, um ihn optimal zu nutzen:
- Trocknen: Breite den Kaffeesatz auf einem Backblech (nicht im Ofen trocken!) oder Zeitungspapier aus, bis er vollständig getrocknet ist. Hierbei ist eine gute Lustzirkulation hilfreich.
- Mischen: Vermenge den getrockneten Satz mit Erde oder Kompost, um eine gleichmäßige Verteilung zu garantieren. Damit reduzierst du das Risiko einer Überdüngung oder Verdichtung des Bodens.
- Dosieren: Weniger ist mehr! Starte mit 1–2 Esslöffeln pro Topfpflanze und steigere langsam. Bei großen Pflanzen im Freiland kann es etwas mehr sein, aber immer mit Vorsicht beginnen.
Anwendungsmethoden:
- Direkt in die Erde einarbeiten: Ideal für Topfpflanzen, um Nährstoffe langsam freizusetzen als Düngemittel. Direkt pur sollte er nur in sehr kleinen Mengen eingebracht werden, da er sonst den Boden zu dicht machen kann.
- Kompost-Tee: Übergieße eine Handvoll Kaffeesatz mit Wasser, lasse es 24 Stunden ziehen und gieße damit deine Pflanzen. Die Nährstoff Konzentration ist eher gering, eignet sich aber gut zur regelmäßigen Pflege.
- Mulch-Schicht: Nur sehr dünn aufstreuen, da feuchter Kaffeesatz schnell zu Schimmel neigt und eine krustige Schicht bilden kann, die die Belüftung des Bodens behindert. Am besten mit Laub oder Stroh vermischen, wenn man ihn als Mulch nutzt.
Cannabis kann etwa alle zwei bis drei Wochen mit Kaffeesatz gedüngt werden, vorzugsweise in der Wachstumsphase. In der Blütephase solltest du die Menge reduzieren, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Mögliche Risiken und wie du sie vermeidest
Obwohl Kaffeesatz viele Vorteile bietet, kann eine falsche Anwendung Probleme verursachen. Die Antwort liegt in der richtigen Anwendung:
- Überdüngung: Kaffeesatz enthält Stickstoff, was bei übermäßiger Verwendung zu Nährstoffüberschuss führen kann. Typisches Zeichen sind verbrannte Blattspitzen. Halte dich an geringe Mengen und beobachte die Reaktion deiner Pflanzen.
- pH-Wert-Senkung: Kaffeesatz wirkt leicht sauer. In bereits sauren Böden kann dies zu einer weiteren Absenkung des pH-Werts führen und die Nährstoffaufnahme behindern. Eine regelmäßige pH-Messung des Bodens schafft Sicherheit.
- Schimmelbildung: Feuchter Kaffeesatz bietet ideale Bedingungen für Schimmelpilze. Verwende ihn daher ausschließlich in getrockneter Form, um das Risiko für Pilzbefall im Boden zu minimieren.
Tipp:
Kombiniere Kaffeesatz mit anderen organischen Düngern wie Kompost oder Wurmkot, um ein ausgewogenes Nährstoffprofil zu schaffen und eine positive Verbindung zwischen den Nährstoffen zu fördern.
Weitere natürliche Hausmittel zum Düngen von Cannabis
Kaffeesatz, ein Nebenprodukt von Kaffee, ist nur eines von vielen Hausmitteln, die deine Pflanzen stärken:
- Bananenschalen: Sie enthalten viel Kalium und Phosphor, die für kräftige Blütenbildung und ein gesundes Wachstum sorgen. Zerkleinert in die Erde eingearbeitet, wirken sie langsam und nachhaltig.
- Eierschalen: Reich an Calcium, unterstützen sie den Aufbau stabiler Zellwände. Fein gemahlen eignen sie sich ideal zur Bodenverbesserung rund um die Wurzeln.
- Brennnesseljauche: Ein klassischer Flüssigdünger, der viel Stickstoff und Eisen enthält. Er stärkt das Blattwachstum und belebt das Bodenleben – besonders in der Wachstumsphase hilfreich.
- Wurmtee: Dieses Flüssigkonzentrat aus Wurmkompost liefert eine ausgewogene Mischung aus Mikroorganismen und Pflanzennährstoffen, die deine Pflanzen vital und widerstandsfähig halten.
Fazit
Mit Kaffeesatz reduzierst du nicht nur Haushaltsabfälle, sondern versorgst deine Cannabispflanzen gleichzeitig mit wertvollen Nährstoffen. Richtig eingesetzt, fördert er das Wachstum und sorgt für gesunde, kräftige Blätter und aromatische Blüten.
Quellen:
- Bevan, L., Jones, M., & Zheng, Y. (2021). Optimisation of Nitrogen, Phosphorus, and Potassium for Soilless Production of Cannabis sativa in the Flowering Stage Using Response Surface Analysis. Frontiers in plant science, 12, 764103. https://doi.org/10.3389/fpls.2021.764103
- Hardgrove, S. J., & Livesley, S. J. (2016). Applying Spent Coffee Grounds Directly to Urban Agriculture Soils Reduces Plant Growth. Urban Forestry & Urban Greening, 18, 1–8.
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