
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Cannabis auf Rezept ist einfacher denn je Dank der Telemedizin können Patienten bequem online eine ärztliche Beratung erhalten und ein Rezept für medizinisches Cannabis ausgestellt bekommen.
- MedCanG erleichtert die Verschreibung Seit 2024 gilt medizinisches Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel, was die ärztliche Verordnung erheblich vereinfacht.
- Online-Sprechstunden beschleunigen den Prozess Patienten können per Videotermin ihre Indikation prüfen lassen und das Rezept oft direkt im Anschluss digital erhalten.
- Kostenübernahme nur bei medizinischer Notwendigkeit Die Krankenkasse übernimmt die Kosten nur, wenn andere Therapien ausgeschöpft wurden und eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Selbstzahler können das Medikament direkt beziehen.
- Cannabis kann in Apotheken oder online bestellt werden Patienten können ihr Rezept sowohl in stationären Apotheken als auch über spezialisierte Online-Anbieter einlösen.
- Reisen mit Cannabis erfordert Genehmigungen Innerhalb der EU ist die Mitnahme mit einer Schengener Bescheinigung möglich, außerhalb der EU gelten strengere Vorschriften. Eine vorherige Klärung mit den Behörden ist ratsam.
In den letzten Jahren hat sich die rechtliche und medizinische Lage rund um Cannabis auf Rezept in Deutschland stark verändert. Es ist nicht mehr nur ein Thema, das in dunklen Ecken und illegalen Märkten diskutiert wird – es ist inzwischen auch ein wirkungsvolles und anerkanntes Medikament. Doch wie kann man ein Cannabis auf Rezept erhalten? In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Aspekte ein, die es ermöglichen, eine cannabis basierte Therapieoption zu nutzen, und erklären, wie man Zugang zu einem Rezept erhält.
Die Veränderung durch das MedCanG: Ein wichtiger Schritt in der medizinischen Versorgung
Die wichtigste Grundlage für die Veränderung der Cannabisversorgung war das medizinische Cannabis Gesetz (MedCanG). Seit dem Jahr 2017 ist es Ärzten erleichtert worden, die Pflanzen und Produkte daraus zu therapeutischen Zwecken zu verschreiben. Seit dem Jahr 2024 allerdings gilt medizinisches Cannabis nicht mehr als Betäubungsmittel (BtM), was die Verschreibung noch einfacher machte. Zuvor war es notwendig, dass Patienten ein Rezept für ein BtM, also ein Betäubungsmittelrezept, erhielten, was den Zugang und die Verwaltung der Medikation erschwerte.
Wie kann man Cannabis-Patient werden? Telemedizin macht es einfacher
Dank der Telemedizin ist der Zugang zu medizinischem Cannabis heute so einfach wie nie zuvor. Patienten müssen nicht mehr zwingend eine Arztpraxis aufsuchen, um eine Verordnung zu erhalten. Online-Plattformen wie weed.de ermöglichen ärztliche Behandlungen per Videoanruf, wodurch der gesamte Prozess schneller und bequemer abläuft.
Schritt 1: Online-Arzttermin vereinbaren
Der erste Schritt zur Cannabistherapie ist die Konsultation eines Arztes, die mittlerweile bequem per Telemedizin erfolgen kann. Auf spezialisierten Plattformen buchen Patienten einen Termin für eine Online-Sprechstunde. In diesem Gespräch klärt der Arzt, ob eine medizinische Indikation für den Einsatz von Cannabis besteht – beispielsweise bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Depressionen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Falls andere Therapieoptionen nicht ausreichend wirken, kann eine Cannabistherapie in Betracht gezogen werden.
ACHTUNG:
Patienten mit schwerwiegenden oder komplexen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Krebs oder schweren neurologischen Störungen sollten sich idealerweise in einer spezialisierten Praxis oder Klinik vorstellen. Dort kann eine umfassendere Untersuchung erfolgen, und es besteht die Möglichkeit, sich eine Zweitmeinung einzuholen.
Schritt 2: Digitale Diagnose und Rezeptausstellung
Nach der Anamnese stellt der Arzt das Rezept digital aus. In vielen Fällen geschieht dies direkt nach dem Online-Termin, sodass der Patient das E-Rezept sofort in einer Apotheke einlösen kann. Sollte eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erforderlich sein, unterstützen einige Telemedizin-Plattformen die Patienten auch bei der Antragstellung.
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Schritt 3: Die Genehmigung durch die Krankenkasse oder Selbstzahlung
Da medizinisches Cannabis nach wie vor ein teures Medikament ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht automatisch. Die Kostenübernahme ist nur notwendig, wenn der Patient sich das Medikament nicht selbst leisten kann oder eine Finanzierung über die Krankenkasse gewünscht wird. Wer bereit ist, die Kosten selbst zu tragen, kann das Rezept ohne vorherige Genehmigung direkt einlösen.
Wenn eine Kostenübernahme angestrebt wird, prüft die Krankenkasse, ob die Behandlung medizinisch sinnvoll und notwendig ist. Dabei wird bewertet, ob alternative Therapieoptionen bereits ausgeschöpft wurden und ob Cannabis eine erfolgversprechende Behandlungsform darstellt.
Tipp:
Falls der Antrag abgelehnt wird, gibt es die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen. Zudem kann es helfen, sich an eine spezialisierte Klinik oder einen Experten für Medizinalcannabis zu wenden, um eine fundierte ärztliche Stellungnahme zur Unterstützung des Antrags zu erhalten.
Kosten für Medizinal Cannabis: Was kommt auf den Patienten zu?
Die Kosten für Cannabis auf Rezept variieren je nach Art des Cannabisprodukts und der Verordnung. Blüten sind in der Regel günstiger als Extrakte oder Öl. Die Preise für Blüten können zwischen 8 und 30 Euro pro Gramm liegen. Ein Patient, der Cannabis regelmäßig einnehmen muss, kommt schnell auf hohe monatliche Kosten.
Kostenübernahme
Gelegentlich übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Cannabisprodukte, wenn diese medizinisch notwendig sind. Dabei wird in der Regel nur der Grundbedarf an Medikamenten abgedeckt. Der Patient muss möglicherweise einen Eigenanteil leisten, der bei etwa 10 bis 20 Prozent liegen kann. In einigen Fällen übernehmen die Kassen auch den gesamten Betrag, insbesondere wenn der Patient Widerspruch gegen die Ablehnung der Kostenübernahme einlegt.
Privatversicherte Patienten
Für privat versicherte Patienten können die Kosten ebenfalls übernommen werden, jedoch hängt dies von den spezifischen Bedingungen des Versicherungsvertrags ab. In vielen Fällen ist es erforderlich, dass der Patient die Kosten zunächst selbst trägt und diese anschließend bei der Versicherung einreicht.
Cannabis auf Rezept vom Hausarzt erhalten-ist das möglich?
Ja, in vielen Fällen ist es möglich, dass ein Hausarzt Medizinal Cannabis verschreibt. Allerdings wäre das nur sinnvoll, wenn dieser über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen im Umgang mit der Nutzung als Medikament verfügt. Da Cannabisbehandlungen noch immer eine gewisse Komplexität und spezielle Kenntnis erfordern, entscheiden sich viele Patienten dafür, sich an einen Spezialisten zu wenden. Dort kann die Behandlung individuell angepasst werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Hausarzt in erster Linie die medizinische Indikation für die Behandlung stellen muss. Bei Bedarf wird er an einen Facharzt überwiesen.
Auf unserer Plattform Weed.de gibt es über die Arztsuche die Möglichkeit, Ärzte in einer bestimmten Umgebung zu finden, die bereits Erfahrung mit einer cannabisbasierten Behandlung haben.
Reisen mit Cannabis auf Rezept: Was muss beachtet werden?
Ein häufiges Anliegen ist, ob und wie Patienten und Patientinnen mit ihrem Cannabis Rezept und den dazugehörigen Medizinal Cannabis reisen dürfen. Hierbei gibt es wichtige gesetzliche Bestimmungen, die insbesondere durch das Schengener Abkommen geregelt werden.
Reisen innerhalb der EU und im Schengen-Raum
Das Schengener Abkommen ermöglicht die Mitnahme von medizinischen Cannabisblüten und Extrakten in andere Schengen-Staaten, jedoch unter bestimmten Voraussetzungen. Dafür ist ein sogenanntes Schengener Bescheinigungsformular notwendig. Dieses Formular dient als Nachweis, dass das Cannabis ausschließlich zu medizinischen Zwecken genutzt wird, und muss vom behandelnden Arzt ausgefüllt und von der zuständigen Behörde (z. B. dem Gesundheitsamt) genehmigt werden.
Wichtig:
Nicht alle EU-Staaten sind Teil des Schengener Abkommens (z. B. Irland), und einige Länder innerhalb der EU haben trotz des Abkommens striktere Regelungen. Deshalb ist es ratsam, sich über die geltenden Bestimmungen des Ziellandes vorab zu informieren.
Ein Musterformular und weitere Informationen gibt es auf der Website des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Reisen außerhalb des Schengen-Raums
Bei Reisen in Länder außerhalb des Schengen-Raums gelten strengere Vorgaben. Viele Länder erlauben keinen Besitz von Cannabis, auch nicht zu medizinischen Zwecken. In einigen Fällen kann jedoch eine Sondergenehmigung beantragt werden, um die Medikation legal einzuführen.
Es wird dringend empfohlen, vorab die jeweilige Botschaft oder das Konsulat des Ziellandes zu kontaktieren, um die rechtlichen Anforderungen zu klären.
Mitnahme im Flugzeug
Innerhalb Deutschlands dürfen Cannabisprodukte theoretisch durch den Sicherheitsbereich eines Flughafens mitgeführt werden, da der Besitz von 25 Gramm legal ist. Außerhalb Deutschlands gilt dies nicht. Für eine Mitnahme der Medikation ist je nach Zielland Folgendes erforderlich:
- Eine ärztliche Bescheinigung (möglichst in englischer Sprache) sowie das Rezept und, wenn notwendig, das Schengener Abkommen oder andere Formulare.
- Das ordnungsgemäß verpackte Cannabis und eine klare Kennzeichnung der Medikamente.
- Es wird zudem empfohlen, sich im Vorfeld mit der Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen, da einige Airlines eigene Regelungen für den Transport von medizinischem Cannabis haben.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Einführung des MedCanG und die Möglichkeit, Cannabis ohne den Status eines Betäubungsmittels auf Rezept zu erhalten, haben einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen und flexiblen Medizinpolitik gemacht. Patienten, die von den positiven Effekten der Pflanze profitieren können, haben nun einen besseren Zugang zu dieser Therapieform. Obwohl die Behandlungskosten und bürokratischen Hürden nach wie vor eine Herausforderung darstellen können, ist der Prozess insgesamt deutlich einfacher und transparenter geworden.
Wer Cannabis auf Rezept erhalten möchte, sollte sich gut informieren und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ein Arztbesuch, die mögliche Beantragung und die Klärung der Kostenübernahme sind entscheidende Schritte, die man nicht alleine gehen muss. Mit der richtigen Unterstützung kann jeder von der medizinischen Anwendung profitieren.
Live Bestand der Blüten und Sorten
Auf unserer Plattform kann der aktuelle live Bestand der Cannabiblüten und Medikation in den jeweiligen Apotheken geprüft und mit einem dementsprechenden Rezept die notwendigen Medikamente direkt bestellt werden.
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