
Wichtigste Erkenntnisse
- Cannabis kann Lachanfälle auslösen, weil es mit Rezeptoren im Gehirn interagiert, die für Humor und Dopamin-Ausschüttung verantwortlich sind.
- Sativa Sorten mit spezieller Genetik können oft das Gelächter verstärken und für eine euphorische Stimmung sorgen.
- Das Lachen nach dem Kiffen kann durch die veränderte Wahrnehmung von Worten, Gesichtern oder Situationen verstärkt werden.
- Lachflashs sind ansteckend. Mit Freunden zu kiffen erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Lachanfall deutlich.
- Die Wissenschaft untersucht noch, warum manche Menschen stärker mit Lachen auf Cannabis Konsum reagieren als andere.
Warum bringt Cannabis dich zum Lachen? Du ziehst an einem Joint, atmest tief ein, die Lunge füllt sich mit Rauch und plötzlich bricht eine Welle von Gelächter über dich herein.
Ein harmloses Wort, eine komische Reaktion deines Freundes, oder einfach die Art, wie dein Gesicht im Spiegel aussieht. Einfach alles kann zum schreien komisch sein! Doch warum passiert das?
Das Geheimnis steckt tief im Gehirn. Beim Cannabis Konsum docken Cannabinoide an Rezeptoren an, die für Emotionen, Wahrnehmung und Humor verantwortlich sind. Besonders THC, der Hauptwirkstoff von Gras, spielt eine große Rolle. Erfahre in diesem Artikel, wie Cannabis im Gehirn wirkt und warum es dabei häufig zu Lachanfällen kommt.
Warum verändert Cannabis die Wahrnehmung?
Cannabis beeinflusst die Signalverarbeitung im Gehirn, indem es die Aktivität von Botenstoffen wie Dopamin verändert. Dadurch werden Reize intensiver oder ungewohnt wahrgenommen. Überraschende Eindrücke wirken stärker und scheinbar banale Dinge können plötzlich extrem witzig erscheinen.
Viele Konsumenten berichten auch von einem veränderten Zeitgefühl, sodass kurze Momente als deutlich länger empfunden werden. Gleichzeitig kann das Gehirn Gedanken und Eindrücke auf ungewöhnliche Weise verbinden, wodurch auch absurde Assoziationen entstehen können, die oft als besonders komisch wahrgenommen werden. Obwohl nicht alle Prozesse vollständig erforscht sind, gilt: THC verändert die Wahrnehmung deutlich und regt emotionale Reaktionen an (1).
Was sagt die Forschung zu Lachen und Cannabis?
Eine faszinierende Studie von Wild et al. (2003) wirft Licht auf die Frage: Warum lachen wir eigentlich? (2) Die Forscher untersuchten hierbei, welche Hirnregionen beim Humor aktiviert werden.
Dabei stellten sie fest, dass das präfrontale Kortex, der Nucleus accumbens und das limbische System eine zentrale Rolle beim Lachen spielen. Diese Areale sind für Emotionen, Belohnung und soziale Interaktionen verantwortlich. Genau diese Prozesse können auch durch den Cannabiskonsum verstärkt werden.
Beim Konsum von Marihuana aktiviert THC dieselben Hirnareale und verändert die Wahrnehmung. Dadurch sehen oder erleben Menschen Dinge oft aus neuen, unerwarteten Perspektiven. Das kann zu einer ganzen Reihe von potentiellen Lachmomenten, sei es durch absurde Gedanken, ungewöhnliche Assoziationen oder einfach durch das übertriebene Kichern mit Freunden führen.
Zudem zeigt die Studie, dass Lachen eine komplexe Reaktion des Gehirns ist, die eng mit unserem Belohnungssystem verknüpft ist. Da die Pflanze genau in diesen Hirnregionen wirkt, lässt sich erklären, warum viele Kiffer besonders oft in intensives Lachen verfallen.
Welche Rolle spielt das soziale Umfeld?
Lachen ist ansteckend! Das haben wir alle schonmal gehört. Denn es handelt sich bei der Aussage um ein wissenschaftliches Phänomen (3). Konsumenten, die mit Freunden zusammen kiffen, können häufiger Lachflashs erleben, weil soziale Signale im Gehirn verstärkt werden können.
- Gemeinsame Wahrnehmung: Menschen unter dem Einfluss von Cannabis erleben Situationen oft ähnlich, was gemeinsames Lachen begünstigt.
- Humor in der Gruppe: Wenn jemand lacht, folgt oft eine Kettenreaktion. Dabei wird ein leichtes Kichern zu Lachen und entwickelt meistens eine ganz eigene Dynamik.
- Veränderte Stimme und Mimik: Die eigene Stimme klingt lustiger, die Gesichter der anderen sehen „seltsam“ aus.
- Stimmungskick durch Lachen: Das Gelächter verstärkt das High, wodurch Lachflashs intensiver werden.
Spaß und Humor spielen beim Kiffen eine große Rolle, besonders in geselliger Runde.
Kann die Sorte den Lachflash beeinflussen?
Die Wirkung von Cannabis auf Stimmung und Wahrnehmung hängt stark von der Sorte und ihrer chemischen Zusammensetzung ab. Besonders Sorten mit einem hohen Gehalt an THC und bestimmten Terpenen wie Limonen oder Myrcen werden häufig mit euphorischen Effekten in Verbindung gebracht. Diese können die Wahrnehmung verändern und in sozialen Situationen die Wahrscheinlichkeit für spontane Lachanfälle erhöhen.
Vor allem Sativa dominante Sorten gelten als anregend und stimmungsaufhellend, während Indica Sorten eher beruhigend wirken. Der individuelle Effekt kann jedoch stark variieren, abhängig von der persönlichen Toleranz, der Umgebung und der konsumierten Menge.
Die 5 populärsten Sorten, die mit Lachflashs in Verbindung gebracht werden
Hier siehst du eine Übersicht über Sorten, die laut Erfahrungsberichten besonders häufig mit Lachflashs in Verbindung gebracht werden. Diese Einschätzungen basieren auf Nutzererfahrungen und sind keine medizinischen Empfehlungen. Jeder Körper reagiert individuell, was bei einer Person stimulierend wirkt, kann bei einer anderen Unruhe oder Angst auslösen.
Sorte | Hauptterpene | Wirkung laut Erfahrungsberichten | Typ |
Laughing Buddha | Limonen, Myrcen | heiter, gesellig, auslösender Humor | Sativa dominant |
Super Lemon Haze | Limonen, Terpinolen | energetisch, geistig anregend, kreative Gedanken | Sativa dominant |
Blue Dream | Myrcen, Pinen | ausgeglichen, entspannend, gelegentlich humorvoll | Hybrid |
Green Crack | Limonen, Beta - Caryophyllen | wach, aktivierend, gesprächsfördernd | Sativa dominant |
Pineapple Express | Limonen, Myrcen | freundlich, aufhellend, situativ lustig | Hybrid |
Fazit
Cannabis kann durch die Wirkung von THC auf bestimmte Hirnregionen wie das limbische System und den präfrontalen Kortex emotionale Reaktionen wie Lachen verstärken. Studien zeigen, dass dabei insbesondere das soziale Umfeld sowie individuelle Wahrnehmungsveränderungen eine wichtige Rolle spielen. Sorten mit einem höheren THC Gehalt und aktivierenden Eigenschaften werden häufiger mit Lachanfällen in Verbindung gebracht, vor allem in Gesellschaft.
Die Reaktionen sind jedoch individuell unterschiedlich und hängen unter anderem von Dosis, Sorte, Stimmung und Umgebung ab. Lachen unter Cannabiseinfluss ist somit ein komplexes Zusammenspiel neurologischer und sozialer Faktoren, das weiterhin wissenschaftlich untersucht wird.
Quellen
- Gruber, S. A., Rogowska, J., & Yurgelun-Todd, D. A. (2009). Altered Affective Response in Marijuana Smokers: An FMRI Study. Drug and Alcohol Dependence, 105(1-2), 139–153. https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2009.06.019
- Wild, B., Rodden, F. A., Grodd, W., & Ruch, W. (2003). Neural correlates of laughter and humour. Brain, 126(10), 2121–2138. https://doi.org/10.1093/brain/awg226
- Association for Psychological Science. (2023). Laughter Really Is Contagious — And That’s Good. Verfügbar unter: https://www.psychologicalscience.org/news/laughter-really-is-contagious-and-thats-good.html
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