Wichtigste Erkenntnisse
- Die Rolle der Glut: Die Glut entwickelt hohe Temperaturen, bei denen vor allem karzinogene Substanzen entstehen, während die gewünschten Inhaltsstoffe wie THC und Terpene erst durch strömende heiße Luft freigesetzt werden.
- Wichtigkeit der Form: Ein konisch geformter Joint unterstützt eine effizientere Freisetzung der Inhaltsstoffe und verbessert so das Raucherlebnis durch gleichmäßiges Abbrennen und einen gleichbleibenden Geschmack.
- Der Ölring als Qualitätsmerkmal: Hochwertiges oder sehr harzhaltiges Cannabis kann beim Rauchen einen Ölring am Joint entstehen lassen, der häufig als Qualitätsindikator dient.
- Einfluss der Ziehtechnik und Cannabis-Zubereitung: Die Art des Ziehens und die Zerkleinerung des Cannabis beeinflussen sowohl die Temperaturentwicklung, und damit auch die Freisetzung der Inhaltsstoffe, als auch das Raucherlebnis selbst.
- Individuelle Vorlieben sind entscheidend: Trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Effizienz bestimmter Joint-Formen und Techniken bleibt letztlich die persönliche Vorliebe des Konsumenten der ausschlaggebende Faktor für ein perfektes Raucherlebnis.
Cannabis-Konsum durch Joints ist weit verbreitet und beliebt, doch hinter der scheinbar einfachen Methode des Anzündens und Rauchens verbirgt sich eine mehr oder weniger komplexe Wissenschaft, die vielen Konsumenten gar nicht geläufig ist. In diesem Artikel beleuchten wir detailliert, wie ein Joint funktioniert, welche physikalischen und chemischen Prozesse dabei eine Rolle spielen und wie man das Raucherlebnis optimieren kann.
Grundlagen der Funktion eines perfekten Joint
Ein Joint besteht grundlegend aus Weed, das in ein Papier gewickelt und an einem Ende angezündet wird. Für die meisten Konsumenten ist die "Wissenschaft" dahinter ab da schon vorbei. Was verständlich ist, denn immerhin scheint auf den ersten Blick tatsächlich nicht viel mehr dahinter zu stecken, als eine brennendes Stück Papier mit ein wenig Pflanzenmaterial, das einen Rausch auslöst, wenn man daran zieht. Oft wird dabei dann davon ausgegangen, dass die Glut dabei die wichtigste Stelle ist, an welcher der Rauch entsteht, der schließlich High macht. Allerdings ist das nur zu Teil korrekt, womit wir zum ersten Punkt kommen, den es braucht, um den Joint besser zu verstehen: Die Rolle der Glut.
Die Rolle der Glut
Die Glut an der Spitze eines Joints erreicht Temperaturen von teilweise über 1000 Grad Celsius. An dieser Verbrennungsstelle entstehen tatsächlich keine rauchbaren oder schmackhaften Substanzen mehr, sondern hauptsächlich karzinogene Verbindungen, die die Lunge reizen können und einen eher kratzigen Geschmack verursachen. Die eigentliche Magie eines Joints geschieht kurz hinter dieser Hitzequelle: Wenn man am Joint zieht, strömt heiße Luft durch den Luftkanal im Joint am Cannabis vorbei und löst dabei die Inhaltsstoffe wie Tetrahydrocannabinol (THC), Terpene und weitere Cannabinoide heraus, die dann in die Lunge transportiert werden.
Den perfekten Joint bauen - Inhaltsstoffe: 1 - Glut: 0
Die Glut selbst ist also im Grunde Mittel zum Zweck und eine Stelle am Joint, an der für Konsumenten nichts mehr zu holen ist. Sie brennt so heiß ab, dass jegliche Wirk- und Geschmacksstoffe verbrennen und eher unappetitlich werden. Ganz auf die Glut verzichten lässt sich aber natürlich nicht, da der Joint sonst nicht genug Hitze entwickeln würde, um die für den Rausch benötigten Inhaltsstoffe aus dem Weed zu lösen.
Übrigens: Aus diesem Grund schmeckt der Joint, je näher man dem Ende kommt, auch immer verbrannter und weniger gut. Je kürzer der Joint, desto weniger gelöste Geschmacks- und Inhaltsstoffe, dafür aber desto mehr kratziger, unappetitlicher Rauch der direkt von der verbrannten Glut kommt.
Was der Vaporizer mit dem Joint gemeinsam hat
Um das Prinzip der Glut noch deutlicher zu machen: Ein Joint könnte auch einfach als ein unkontrollierter Vaporizer betrachtet werden. Während ein Vaporizer Cannabis kontrolliert auf eine ideale Temperatur erhitzt, um die wertvollen Inhaltsstoffe ohne Verbrennung aus dem Cannabis zu lösen, arbeitet ein Joint mit einer deutlich höheren und ungleichmäßigeren Temperatur, was übrigens auch die Qualität und den Wirkstoffgehalt des Rauchs beeinträchtigt. Im Grunde ist die Glut beim Joint also das, was der Akku beim Vaporizer ist. Beides sorgt für Hitze und beides ist, alleine für sich genommen, nichts, was einen Rausch auslösen würde. Wichtig ist immer das unverbrannte Cannabis, dass durch eine Wärmequelle auf die passende Temperatur erhitzt wird.
Sobald man erst das Prinzip der Glut richtig verstanden hat, fällt es einem auch leichter zu begreifen, was noch wichtig ist, wenn man die genaue Funktion von einem perfekten Joint verstehen will - womit wir zum nächsten Aspekt kommen: Die Form.
Die Form des Joints und ihre Bedeutung
Die konische Form eines Joints, also sein ungleichmäßige Durchmesser, ist nicht nur ein ästhetisches Merkmal, sondern spielt eine wesentliche Rolle für die Effizienz und Qualität des Raucherlebnisses. Durch die nach unten hin schmal zulaufende Form wird das Cannabis gleichmäßiger erhitzt, was eine effizientere Freisetzung der Inhaltsstoffe ermöglicht und zu einem verbesserten Geschmack führt. Die konische Gestaltung unterstützt die Funktion der Glut, die so immer im optimalen Verhältnis zum restlichen Material im Joint steht und somit eine gleichmäßige und umfassende Lösung der Cannabinoide und Terpene sicherstellt.
Noch konkreter erklärt: Am vordersten Teil, gleich nach dem Anzünden des Joints, ist die Glut am dicksten, was theoretisch auch gleichzeitig die größte Hitzeentwicklung bedeutet. Ziehe ich nun am Joint, wird er durch das Abbrennen der Glut entsprechend kürzer, was wiederum zur Folge hat, dass durch die nach unten hin schmal zulaufende Form auch die Glut kleiner wird und weniger Hitze entsteht.
Genau dieses Prinzip soll die konische Form des Joints unterstützen: Denn je kürzer der Joint wird, desto weniger Hitze wird auch benötigt, um die Inhaltsstoffe aus dem gesamten Joint gleichmäßig zu lösen.
Obwohl auch ein gerade geformter Joint funktioniert, führt er dazu, dass der Bereich direkt hinter der Glut überhitzt wird, während der restliche Teil zu wenig Hitze erhält, was zu einem ungleichmäßigen Abbrennen und Geschmack führt.
Der Zusammenhang mit Zigaretten
Die konische Form sorgt allerdings auch dafür, dass der Joint insgesamt schneller abbrennt, da das Hanf durch die gleichmäßige Hitze insgesamt schneller austrocknet und verbrennt. Unteranderem aus diesem Grund sind Zigaretten klassischer Weise gerade geformt - es erhöht die Brenndauer. Außerdem ist der Geschmack von Tabak ohnehin nicht so fein wie der von Cannabis, sodass eine konische Form bei Zigaretten keinen Sinn macht.
Am ende zählt der persönliche Geschmack
Grundsätzlich ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Form des Joints letztendlich nur eine sehr kleine Rolle spielt und quasi die Kirsche auf dem Sahnehäubchen darstellt, wenn es um den optimalen Joint geht. Gerade bei hochwertigen und geschmacksintensiven Cannabisblüten ist ein qualitativer Unterschied zwischen konischen und geraden Joints nicht mehr wirklich festzustellen. Viel wichtiger ist die Vorliebe des Konsumenten, denn nur wenn die auch erfüllt sind, kann der Joint als "perfekt" bezeichnet werden.
Der Ölring – Ein Indikator für Qualität und Technik
Ein weiteres, faszinierendes Phänomen beim Rauchen eines Joints, das sich ebenfalls durch das Prinzip und der Rolle der Glut erklären lässt, ist die Bildung des sogenannten Ölrings, oft auch "Waxring" genannt. Dieser entsteht tendenziell bei hochwertigen Cannabis-Sorten, die reich an Harzen sind. Unter dem Einfluss der intensiven Hitze verflüssigt sich das Harz im Cannabis direkt hinter der Glut und sammelt sich außen am Papier des Joints, bevor es verdampft. Der deutlich sichtbare Ölring wird häufig als Zeichen für die Qualität des verwendeten Cannabis angesehen. Besonders verstärkt tritt dieser auf, wenn der Joint senkrecht zum Boden gehalten wird. In dieser Position steigt die Hitze direkt in den Joint auf, wodurch das Harz in den Blüten noch effektiver gelöst wird.
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