Droht ein Cannabis-Club-Verbot für Greifswald?

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Wichtigste Erkenntnisse

4 Minuten Lesezeit
  • Der Greifswalder Cannabis-Club Sochill Green könnte trotz vorhandener Lizenz vor großen Herausforderungen stehen.
  • Die politische Debatte wird vor allem von der CDU angeführt, die ein Verbot befürwortet.
  • Der Antrag der CDU, wird kurz vor Fertigstellung und Anbaubeginn behandelt. 

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In Greifswald steht Mecklenburg-Vorpommerns erster Cannabis-Club, durch politische Einwirkung, kurz vor dem Aus. Die Stadt, bekannt für ihren Cannabis-Club soChill Green, befindet sich im Zentrum einer kontroversen Diskussion. Trotz einer Genehmigung des Betriebs der Anbauvereinigung, droht ihr jetzt das Aus, da der geplante Anbauort, in konservativen Kreisen auf Kritik stößt.

Die Aktuelle Situation in Greifswald

In Greifswald sorgt die Legalisierung von Cannabis weiterhin für Diskussionen. Besonders die CDU möchte verhindern, dass Cannabis-Clubs städtische Immobilien nutzen dürfen. Ein entsprechender Antrag wird in der nächsten Bürgerschaftssitzung, Ende September, behandelt. Besonders hart würde diese Entscheidung Mecklenburg-Vorpommerns erste Anbauvereinigung treffen. Seit März 2024 ist bekannt, dass der Club seine Räumlichkeiten von der Witeno mieten wird, einem Unternehmen mit städtischer Beteiligung.

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Der Greifswalder Cannabis-Club Sochill Green

Der Greifswalder Cannabis-Club soChill Green wurde als erster Club in Mecklenburg-Vorpommern gegründet und erhielt die Lizenz zum Cannabis-Anbau. Die Freude über die Lizenz währte jedoch nur kurz, da politischer Gegenwind aus der Stadtpolitik aufkam.

Aktuelle Herausforderungen

Trotz der Lizenz droht der Anbauvereingung das Aus. Der Vorstand, Marc Thalus, hat viel in den Club investiert und hofft, dass die Anbauvereinigung trotz der Schwierigkeiten bestehen bleibt. Die strengen Regeln und der politische Druck machen es dem Club schwer, langfristig zu planen. Nun wo sie kurz vor der Fertigstellung der Räumlichkeiten stehen und für Oktober den ersten Anbau geplant haben, stößt die politisch getriebene Initiative auf Unverständnis.

"Es kann nicht sein, dass demokratisch verabschiedete Gesetze, die eine Mehrheit im Bundestag erzielt haben, von einer Städtischen-Partei über eine Städtische-Verordnung verhindert werden. Das Ziel des Gesetzes ist eindeutig die Legalisierung und Entkriminalisierung und man sollte nicht immer wieder nach weiteren Verboten suchen." - Marc Thalus, soChill Green

Zukunftsperspektiven

Die Zukunft des Clubs ist ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Debatte entwickelt und ob der Club weiterhin bestehen kann. Die Mitglieder hoffen auf eine positive Wendung und setzen sich für den Erhalt des Clubs ein.

Stellungnahmen der Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung von Greifswald hat sich bisher zurückhaltend zu den Plänen geäußert. Es wird jedoch erwartet, dass sie in den kommenden Wochen eine offizielle Stellungnahme abgeben wird.

Die aktuelle Situation in Greifswald zeigt, wie komplex und vielschichtig die Debatte um ein Cannabis-Verbot ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickeln wird.

Politische Debatte um das Cannabis-Verbot

Die CDU steht dem Cannabis-Verein in Greifswald kritisch gegenüber. Einige Politiker der CDU bezweifeln, dass eine Legalisierung den Schwarzmarkt eindämmen kann. Sie argumentieren, dass die bisherigen Verbote nicht ausreichend durchgesetzt wurden und dass eine Legalisierung die Situation verschlimmern könnte. Ähnlich entwickelt es sich auch mit der CSU in Bayern. Die Landesregierung versucht mit allen Mitteln, die Legalisierung zu blockieren und einige Kommunen verweigern Cannabis-Clubs passende Räume.

Argumente der Befürworter

Befürworter der Legalisierung argumentieren, dass eine regulierte Abgabe von Cannabis sicherer ist und den Schwarzmarkt schwächen könnte. Sie betonen, dass durch die Legalisierung weniger Gras auf dem Schwarzmarkt verfügbar sein wird. Zudem könnten Präventionsprogramme und Aufklärungskampagnen besser greifen, wenn der Konsum entkriminalisiert wird.

Reaktionen anderer Parteien

Andere Parteien, wie die Grünen und die SPD, unterstützen die Legalisierung von Cannabis. Sie sehen darin eine Chance, den Konsum sicherer zu machen und die Justiz zu entlasten. Die Grünen gehen davon aus, dass durch die Legalisierung weniger Gras auf dem Schwarzmarkt verfügbar sein wird. Die SPD betont die Bedeutung von Präventionsprogrammen und Aufklärungskampagnen, um die Bevölkerung über die Risiken des Cannabiskonsums zu informieren.

Gesetzliche Rahmenbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern ist der Besitz und Anbau von Cannabis unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Drei Pflanzen pro Wohnung dürfen in ihrer Wachstumsphase gehalten werden. Der Konsum in der Öffentlichkeit ist jedoch eingeschränkt. Es ist verboten, in der Nähe von Schulen, Spielplätzen und Sportstätten zu konsumieren. Auch in Fußgängerzonen zwischen 7.00 und 20.00 Uhr ist das Kiffen untersagt.

Hier findest du Konsumfreundliche Orte.

Erfahrungen aus anderen Bundesländern

In Deutschland gibt es unterschiedliche rechtliche Regelungen zu Cannabis Vereinen. Während einige Bundesländer wie Berlin und Bremen eine liberalere Haltung einnehmen, sind andere wie Bayern strenger. Diese Unterschiede führen zu verschiedenen Erfahrungen und Ergebnissen in Bezug auf Konsum und Kriminalität.

Internationale Beispiele

Ein Blick ins Ausland zeigt, dass Länder wie Kanada und Uruguay Cannabis vollständig legalisiert haben. In Kanada gibt es staatlich lizenzierte Geschäfte, die Cannabis verkaufen, während in Uruguay der Staat den Anbau und Verkauf kontrolliert. Diese Modelle bieten wertvolle Einblicke für die Diskussion in Greifswald.

Fazit

Die Situation rund um den Greifswalder Cannabis-Club zeigt, wie stark politische und gesellschaftliche Spannungen bei der Umsetzung der Legalisierung von Cannabis bestehen. Trotz vorhandener Lizenz sieht sich der Club mit erheblichem Widerstand konfrontiert, insbesondere aus konservativen Kreisen, die versuchen, den Club durch kommunale Regelungen zu blockieren. Während Befürworter auf die positiven Effekte der Legalisierung wie Sicherheit und Entlastung der Justiz hinweisen, bleibt die Zukunft des Clubs ungewiss. Diese Debatte verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der Legalisierung in Deutschland verbunden sind, insbesondere auf kommunaler Ebene.

FAQ

Ist der Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit erlaubt?

Cannabis darf in der Öffentlichkeit konsumiert werden, außer an bestimmten Orten wie Spielplätzen, Schulen und Sportstätten. Fußgängerzonen sind zwischen 7:00 und 20:00 Uhr ebenfalls tabu.

Darf in Raucherkneipen Cannabis konsumiert werden?

Ja, in Raucherkneipen ist der Konsum von Cannabis erlaubt. Allerdings kann der Betreiber dies verbieten, wenn der Geruch stört oder er das Kiffen nicht möchte.

Wie schützt der Staat Minderjährige vor Cannabis-Konsum?

Es gibt starke Präventionsprogramme, die über Social Media, Schulen und Jugendzentren laufen. 

Was passiert, wenn ich wegen Cannabis-Besitzes angezeigt wurde?

Ab dem 1. April 2024 gilt eine Amnestie für Cannabis-Delikte. Das bedeutet, dass laufende Verfahren überprüft und möglicherweise eingestellt werden.

Gibt es Cannabis-Clubs in Mecklenburg-Vorpommern?

Ja, es gibt mehrere Cannabis-Clubs in Mecklenburg-Vorpommern, darunter in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Greifswald und Stralsund. Diese Clubs dürfen ab dem 1. Juli 2024 mit dem Anbau beginnen.

Wird es in Deutschland Coffeeshops geben?

Nein, Coffeeshops wie in den Niederlanden sind in Deutschland nicht geplant. Der legale Weg ist für Patienten über einen Arzt, sowie der Eigenanbau oder die Mitgliedschaft in einem Cannabis Social Club.

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