
Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Seit der Einführung des Kiffergesetzes werden in Deutschland durchschnittlich nur 4 Bußgelder pro Monat verhängt.
- Die Strafverfolgung konzentriert sich auf den öffentlichen Konsum und den Besitz größerer Mengen.
- CBD-Produkte mit unter 0,2 % THC sind legal und bieten eine sichere Alternative.
- Die Legalisierung bleibt politisch umstritten, während medizinisches Cannabis weiterhin erlaubt ist und Anwendung findet. Die Zukunft regulierter Abgabemodelle hängt vom weiteren Kurs der neuen Bundesregierung ab.
Das sogenannte Kiffergesetz, offiziell geregelt im Cannabisgesetz, bestimmt seit 2024 die neuen Regeln für den Konsum von Cannabis in Deutschland. Es ist Teil der schrittweisen Legalisierung von Cannabis, die den Besitz und Eigenanbau für Erwachsene unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Das Ziel des Gesetzes ist es, den Cannabiskonsum zu entkriminalisieren, den Gesundheitsschutz zu stärken und insbesondere Kindern und Jugendlichen besser vor der Weitergabe von Cannabis zu schützen.
Doch wie viele Bußgelder werden tatsächlich monatlich verhängt? Laut einer aktuellen Auswertung der MOPO (1) liegt die Zahl der verhängten Bußgelder in Städten wie Hamburg bei nur etwa vier Fällen im Monat. Öffentlicher Konsum bleibt jedoch verboten, besonders in der Nähe von Kindern, Jugendlichen oder Schulen. Die Justiz konzentriert sich stärker auf schwerwiegende Verstöße wie großen Besitz, unerlaubten Anbau oder das Fahren unter Cannabis Einfluss.
In diesem Artikel erfährst du, wie oft Bußgelder beim Konsum von Cannabis wirklich verhängt werden und was das über die Umsetzung des Gesetzes verrät.
Kiffergesetz: So viele Bußgelder gibt es pro Monat
Die erste Bilanz zum Kiffergesetz zeigt ein klares Bild: In Großstädten wie Hamburg wurden seit der Gesetzesänderung durchschnittlich vier Bußgelder monatlich verhängt. Zum Vergleich: Vor der Reform lag die Zahl deutlich höher.
Diese Entwicklung spiegelt den Wandel in der Rechtsprechung wider, der Privatpersonen entlasten soll. Nach der Einführung des privaten Anbaus und der Abgabe in Vereinen soll später der Verkauf von Cannabis in regionalen Modellvorhaben mit kommerziellen Lieferketten folgen.
Interessant ist auch der Vergleich zu anderen Bundesländern. In Berlin und Nordrhein-Westfalen werden ähnlich wenige Fälle registriert. Dies deutet darauf hin, dass die neue Regelung bundesweit konsistent umgesetzt wird. Ein neuer Grenzwert für THC im Straßenverkehr wurde ebenfalls vorgeschlagen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Cannabis Gesetz in Deutschland: Was ist seit 2024 erlaubt?
Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legal:
- Erwachsene ab 18 Jahren dürfen:
- bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit besitzen
- bis zu 50 Gramm zu Hause aufbewahren
- bis zu drei Cannabispflanzen privat anbauen
- Ab dem 1. Juli 2024 ist der Anbau in nicht-kommerziellen Cannabis-Clubs erlaubt:
- Mitglieder dürfen monatlich bis zu 50 Gramm Cannabis aus dem Club erhalten.
- Jeder darf nur Mitglied in einem Club gleichzeitig sein.
- Die Mitgliederzahl ist auf 500 Personen begrenzt.
- Clubs dürfen keine Werbung machen.
- Die Weitergabe von Cannabis ist nur innerhalb der Clubs erlaubt, nicht an Dritte, insbesondere die Abgabe nicht an Minderjährige bleibt strafbar!
- Der Konsum ist im Umkreis von 100 Metern zu Schulen, Kitas, Spielplätzen und Sportstätten verboten.
- Import und kommerzieller Verkauf von Cannabis bleiben verboten (ausgenommen Modellprojekte, die noch nicht umgesetzt sind).
- Jugendschutz:
- Besitz, Erwerb oder Konsum durch Personen unter 18 Jahren bleibt verboten.
- Verstöße werden mit Strafen oder Bußgeldern geahndet.
Strafen und Einschränkungen: Was bleibt verboten?
Trotz der neuen Gesetzeslage bleiben viele Einschränkungen bestehen. Der Verkauf von Cannabis bleibt illegal, abgesehen von Cannabis-Clubs. Autofahren unter Cannabiseinfluss kann zu hohen Geldstrafen oder zum Entzug der Fahrerlaubnis führen, wobei der Grenzwert noch festgelegt wird. Wenn du mehr als die erlaubte Menge besitzt oder anbaust, musst du mit Geldstrafen oder strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Besonders streng werden Verstöße gegen den Jugendschutz geahndet: Die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige ist eine Straftat und kann mit hohen Strafen geahndet werden.
Was regelt das Cannabisgesetz in Deutschland?
Das Cannabis Gesetz nach der Teillegalisierung bestraft vor allem den Besitz von Cannabis im öffentlichen Raum und den Handel. Das Gesetz zielt darauf ab, den Cannabis Konsum zu regulieren und den Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Seit der Reform liegt der Fokus auf der Entkriminalisierung kleiner Mengen für den Eigenbedarf der Cannabis Konsumenten.
Dennoch bleibt der Konsum in der Öffentlichkeit strafbar, und Bußgelder werden vor allem bei wiederholten Verstößen oder auffälligem Verhalten verhängt.
Ein Beispiel: Wer eine kleine Menge Cannabis (bis zu 25 Gramm) bei sich trägt, macht sich nicht strafbar, solange er die gesetzlich erlaubte Höchstmenge nicht überschreitet und sich an die Konsumverbote hält.
Wird jedoch in verbotenen Zonen, etwa in der Nähe von Schulen oder in Fußgängerzonen, konsumiert, kann eine Geldbuße verhängt werden.
Warum sind die Bußgeldzahlen so niedrig?
Die geringe Anzahl an Bußgeldern lässt sich durch mehrere Faktoren erklären:
- Priorisierung der Strafverfolgung: Behörden konzentrieren sich auf den Handel und den Besitz größerer Mengen. Die Behörden warnen vor den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums, insbesondere für junge Menschen.
- Aufklärung statt Bestrafung: Viele Kommunen setzen auf Präventionsprogramme statt auf Strafen. Die neuen Regelungen zielen darauf ab, den Konsum unter Erwachsenen zu regulieren und den Schutz von Jugendlichen zu gewährleisten.
- Legale Alternativen: Immer mehr Nutzer steigen auf legales CBD um, das keine psychoaktive Wirkung hat.
CBD als legale Alternative: Was du wissen musst
Cannabis ohne THC erlebt in Deutschland einen klaren Aufschwung. Besonders CBD-Produkte gelten als beliebte Wahl für Erwachsene, die die beruhigende Wirkung von Cannabinoiden nutzen möchten, ohne einen Rausch zu erleben. Produkte mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent gelten rechtlich als unbedenklich und können frei verkauft und konsumiert werden dazu gehören auch CBD-Öl, Blüten oder Kosmetika.
Für viele Anwender bieten sie eine sanfte Möglichkeit, Cannabis zu erleben – legal, sicher und alltagstauglich. Wer sich für medizinische Anwendungen interessiert, sollte einen spezialisierten Arzt aufsuchen, um ein Cannabis Rezept zu erhalten und die passende Form und Dosierung zu finden.
Die Zukunft der Cannabis-Politik
Die niedrigen Bußgeldzahlen unterstreichen, dass die aktuelle Gesetzgebung nicht mehr zeitgemäß ist. Immer mehr Politiker und Experten fordern eine vollständige Legalisierung, ähnlich wie in Kanada oder Teilen der USA. Studien (2) zeigen, dass eine regulierte Abgabe nicht nur den Schwarzmarkt eindämmt, sondern auch Steuereinnahmen generiert. Die komplette Legalisierung von Cannabis wird von verschiedenen Ministerien unterstützt und könnte bald Realität werden.
Mit dem Wahlergebnis Anfang 2025 und den sich anbahnenden Koalitionsverhandlungen wird deutlich, dass die Zukunft des Cannabisgesetzes erneut zur politischen Verhandlungsmasse wird. Während CDU und CSU in der Vergangenheit eine restriktivere Haltung vertreten haben, fordern andere Parteien gezielte Nachbesserungen oder sogar eine kontrollierte Freigabe über lizensierte Fachgeschäfte. Ob und in welchem Tempo eine vollständige Legalisierung umgesetzt wird, hängt somit stark vom Verlauf der Koalitionsgespräche und den konkreten Gesetzesinitiativen im Bundestag ab.
Bis es soweit ist, bleibt die Nutzung von medizinischem Cannabis eine legale Option. Patienten mit chronischen Schmerzen oder psychischen Erkrankungen können sich hierüber informieren und von der therapeutischen Wirkung profitieren. Die neuen Regeln für den Besitz und Konsum von Cannabis werden weiterhin diskutiert.
Fazit
Das Kiffergesetz steht für einen wichtigen Wandel in der deutschen Drogenpolitik. Die aktuellen Zahlen mit nur vier Bußgeldern pro Monat zeigen, dass die Entkriminalisierung kleiner Mengen spürbare Entlastung für viele Konsumentinnen und Konsumenten bringt. Gleichzeitig können Polizei und Justiz sich besser auf schwerwiegendere Verstöße wie den illegalen Handel konzentrieren.
CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent gelten in Deutschland als legal und stellen eine gut verträgliche Option für Personen dar, die von den potenziellen Effekten von Cannabidiol profitieren möchten, ohne eine berauschende Wirkung zu erfahren.
Die Debatte um eine vollständige Legalisierung gewinnt weiter an Dynamik, gestützt durch internationale Vorbilder und die wachsende Akzeptanz von Cannabis als Medizin. Bis dahin lohnt es sich, legale Optionen zu erkunden, wie medizinischer Cannabis Patient zu werden oder hochwertige CBD-Produkte zu kaufen.
Quellen:
- MOPO – Hamburger Morgenpost (2024): Erste Bilanz zum Kiffergesetz: Nur vier Bußgelder pro Monat. Verfügbar unter: https://www.mopo.de/hamburg/erste-bilanz-zum-kiffergesetz-nur-vier-bussgelder-pro-monat/
- Stöver, H., Michels, I. I., Werse, B., & Pfeiffer-Gerschel, T. (2019). Cannabis Regulation in Europe: Country Report Germany. Transnational Institute. https://www.tni.org/files/publication-downloads/cr_german_10062019.pdf
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