Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Cannabis kann Arthrose-Symptome lindern, da es entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften besitzt.
- Arthrose und Arthritis sind zwei verschiedene Erkrankungen, wobei Arthrose durch Knorpelabbau entsteht, während Arthritis eine entzündliche Erkrankung ist.
- CBD und THC wirken unterschiedlich, CBD lindert Entzündungen und Schmerzen ohne psychoaktive Effekte, während THC stärker schmerzlindernd wirkt, aber psychoaktive Eigenschaften hat.
- Lokale Anwendung von Cannabis-Salben kann gezielt helfen, indem sie Schmerzen direkt an den betroffenen Gelenken lindern.
- Cannabis könnte eine Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln sein, besonders für Patienten, die auf NSAR nicht ansprechen oder deren Nebenwirkungen vermeiden möchten.
- Die Forschung steckt noch in den Anfängen, erste Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse, aber weitere Untersuchungen sind notwendig, um die langfristige Wirksamkeit zu bestätigen.
Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung, betrifft Millionen von Menschen weltweit. Charakteristisch für Arthrose ist der fortschreitende Abbau des Knorpels, der zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Viele Betroffene suchen nach alternativen Behandlungsmethoden, um die Symptome zu lindern. Diese Behandlungen sollten jedoch immer mit einem Arzt besprochen werden. Cannabis rückt dabei immer mehr in den Fokus. Doch kann Cannabis wirklich bei Arthrose helfen?
Arthrose vs. Arthritis: Zwei verschiedene Gelenkerkrankungen
Wichtig ist zunächst die Unterscheidung zwischen Arthrose und Arthritis. Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, die durch Abnutzung und Verschleiß des Knorpels entsteht. Arthritis hingegen ist ein Sammelbegriff für entzündliche Erkrankungen, die durch verschiedene Ursachen, wie Autoimmunreaktionen, ausgelöst werden können. Polyarthrose beschreibt dabei eine Form der Arthrose, bei der mehrere Gelenke betroffen sind. Rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, die häufig zu Schmerzen und Morgensteifigkeit führt. Deshalb konzentriert sich dieser Artikel ausschließlich auf die Anwendung von Cannabis bei Arthrose. Möchtest du mehr über Cannabis und Arthritis erfahren, empfehlen wir dir diesen Artikel.
Cannabis: Entzündungshemmend und schmerzlindernd?
Cannabis enthält eine Vielzahl von Cannabinoiden, darunter THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC ist bekannt für seine psychoaktive Wirkung, während CBD keine berauschende Wirkung hat. Beide Cannabinoide interagieren mit dem Endocannabinoid-System des Körpers, das an der Regulierung von Schmerz, Entzündungen und anderen wichtigen Körperfunktionen beteiligt ist. Studien deuten darauf hin, dass Cannabis entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften besitzt, die bei Arthrose-Symptomen Linderung verschaffen könnten.
Cannabis Salbe bei Arthrose: Lokale Schmerzlinderung
Cannabis Salben, die THC und/oder CBD enthalten, werden oft zur lokalen Behandlung von Arthrose-Schmerzen eingesetzt. Die Cannabinoide können über die Haut in das betroffene Gelenk eindringen und dort ihre Wirkung entfalten. Anekdotische Berichte deuten darauf hin, dass Cannabis Salben Schmerzen und Steifheit in den Gelenken reduzieren können. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Cannabis Salben bei Arthrose sind jedoch noch begrenzt. Die Cannabinoide können helfen, die Beschwerden, die mit Gelenkentzündungen und -verschleiß einhergehen, zu lindern. Klinische Studien zeigen, dass Cannabinoide effektiv zur Linderung von Gelenkschmerzen sowie zur Verringerung von Entzündungen im Gelenkgewebe eingesetzt werden können.
CBD vs. THC bei Arthrose: Produktempfehlungen und Anwendung
Bei der Wahl zwischen CBD- und THC-haltigen Produkten zur Behandlung von Arthrose spielen individuelle Bedürfnisse und die gewünschte Wirkungsweise eine entscheidende Rolle. CBD-Produkte, wie beispielsweise das CBD Öl verschiedener Anbieter, sind frei von psychoaktiven Effekten und bieten eine gute Option für Anwender, die eine reine Schmerzlinderung und Entzündungshemmung anstreben. Sie sind in verschiedenen Konzentrationen erhältlich und können oral eingenommen oder topisch als Salbe, wie die CBD Vital Hanfsalbe angewendet werden. Für Patienten mit starken Schmerzen und Muskelverspannungen können THC-haltige Produkte wie beispielsweise Cannabisblüten bestimmter Sorten mit hohem THC-Gehalt, in Frage kommen. Diese sind als Medikament jedoch verschreibungspflichtig und sollten nur unter ärztlicher Aufsicht gegen Beschwerden angewendet werden. Wichtig ist, die jeweilige Dosierungsempfehlungen zu beachten und sich im Zweifelsfall von einem Arzt oder in einer Apotheke beraten zu lassen.
Hilft Cannabis bei Arthrose? Die wissenschaftliche Lage
Obwohl die Forschung noch in den Anfängen steckt, gibt es vielversprechende Hinweise darauf, dass Cannabis bei Arthrose helfen kann. Dronabinol, eine Form von medizinischem Cannabis, wird besonders bei Schmerztherapie und chronischen Schmerzen eingesetzt. Weitere Forschung ist jedoch notwendig, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabis bei Arthrose umfassend zu belegen. Die Rolle von medizinischem Cannabis in der Therapie von Arthrose wird ebenfalls untersucht. (Mehr Informationen zur allgemeinen Wirkung von Cannabis bei Gelenkschmerzen finden Sie hier).
Cannabis als Schmerzmittel bei Arthrose: Eine Alternative zu herkömmlichen Medikamenten?
Medizinisches Cannabis könnte eine Alternative bieten, insbesondere für Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen. Für viele Arthrose-Patienten stellen herkömmliche Schmerzmittel, wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), keine langfristige Lösung dar, da sie mit Nebenwirkungen verbunden sein können. Cannabis könnte eine Alternative bieten, insbesondere für Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen.
CBD und THC bei Arthrose: Unterschiede und Anwendung
Während THC und CBD beide potenziell bei Arthrose helfen können, unterscheiden sie sich in ihrer Wirkung. THC hat eine psychoaktive Wirkung, die von manchen Patienten als unangenehm empfunden werden kann. CBD hingegen ist nicht psychoaktiv und wird oft von Patienten bevorzugt, die eine Schmerzlinderung ohne Rauschzustand suchen. Welches Cannabinoid am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen des Patienten ab. Oftmals ist eine Kombination aus beiden Cannabinoiden am effektivsten.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass Cannabis eine vielversprechende Option zur Linderung von Arthrose-Symptomen sein kann. Die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften von THC und CBD bieten Betroffenen eine mögliche Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Schmerzmitteln. Während CBD besonders für diejenigen geeignet ist, die eine nicht-psychoaktive Behandlung bevorzugen, kann THC in schweren Fällen eine stärkere schmerzlindernde Wirkung entfalten. Lokale Anwendungen wie Cannabis-Salben können gezielt an schmerzenden Gelenken eingesetzt werden. Dennoch steckt die Forschung noch in den Anfängen, und weitere Studien sind nötig, um die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen. Wer Cannabis als Therapieoption in Betracht zieht, sollte sich ärztlich beraten lassen, um die individuell passende Anwendung zu finden.
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