Cannabis Herzinfarkt: Wie beeinflusst die Pflanze die Herzgesundheit?

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Wichtigste Erkenntnisse

6 Minuten Lesezeit
  • Risiko und Schutz: Cannabis kann das Risiko für Herzinfarkte erhöhen, bietet aber auch potenziell schützende Effekte.
  • Herzfrequenz und Blutdruck: Der Konsum kann die Herzfrequenz und den Blutdruck steigern, was besonders für Menschen mit Herzproblemen riskant ist.
  • Komplexe Forschung: Die Beziehung zwischen Cannabis und Herzgesundheit ist kompliziert. Weitere Studien sind nötig, um die langfristigen Auswirkungen besser zu verstehen.

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Die Diskussion über die Auswirkungen von Cannabis auf die Gesundheit hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei werden zunehmend die Fragen aufgeworfen: Steigert der Konsum von Cannabis das Risiko eines Herzinfarkts? Wie wirkt sich die Nutzung der Pflanze auf die Herzgesundheit aus? Zahlreiche Studien untersuchen diesen Zusammenhang, und die Ergebnisse sind überraschend.

Wie entsteht ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) entsteht, wenn der Blutfluss zu einem Teil des Herzmuskels plötzlich unterbrochen wird, was meist durch ein Blutgerinnsel verursacht wird, das eine verengte oder blockierte Koronararterie verschließt. Diese Arterien sind für die Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen verantwortlich. Ohne ausreichende Durchblutung kann das Herzgewebe geschädigt werden oder absterben.

Was löst einen solchen Infarkt aus?

Zu den Hauptauslösern gehören:

  • Atherosklerose: Fettablagerungen (Plaques) in den Arterien verengen diese und machen sie anfälliger für Verstopfungen.
  • Bluthochdruck: Verstärkt den Druck auf die Arterienwände und fördert die Bildung von Plaques.
  • Tabakrauchen: Schädigt die Blutgefäße und ist ein Hauptfaktor für Atherosklerose. Die Auswirkungen von Cannabisrauchen auf die Entstehung von Atherosklerose sind weniger eindeutig und erfordern weitere Forschung, insbesondere hinsichtlich der Rolle von Entzündungen und dem Einfluss verschiedener Cannabinoide und Terpene.
  • Hoher Cholesterinspiegel: Führt zur Bildung von Plaques in den Arterien.
  • Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung: Fördern die Gefahr, eine Herzkrankheit zu erleiden.

Wie kann ein Infarkt des Herzens vermieden werden?

Zur Vorbeugung gehören gesunde Lebensgewohnheiten wie:

  • Ausgewogene Ernährung: Viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette können helfen, das Herz zu schützen.
  • Regelmäßige Bewegung: Moderate Bewegung, wie tägliches Gehen, stärkt das Herz und verbessert die Durchblutung.
  • Verzicht auf Rauchen: Nichtraucher sind einer deutlich geringeren Gefahr ausgesetzt, einen Myokardinfarkt zu erhalten.
  • Blutdruck und Cholesterin im Blick behalten: Regelmäßige ärztliche Kontrollen helfen, Unstimmigkeiten und Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Cannabis und Herzinfarkt

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Cannabis kann die Herzfrequenz und den Blutdruck beeinflussen. Bei Personen mit Vorerkrankungen kann dies das Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen, einschließlich eines Herzinfarkts, erhöhen. Dies kann insbesondere bei älteren Menschen, bei Menschen mit bestehenden Risikofaktoren oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen problematisch sein.

Was sind die Auswirkungen von Cannabis auf das Herz?

Die Inhaltsstoffe der Pflanze, vornehmlich Tetrahydrocannabinol (THC), der psychotrope Hauptbestandteil der Pflanze, können verschiedene Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben. THC, ein partieller Agonist an CB1- und CB2-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems, beeinflusst vielfältige physiologische Prozesse, darunter auch die Herzfunktion. Neben der direkten Wirkung auf Cannabinoid-Rezeptoren können auch indirekte Effekte über andere Signalwege eine Rolle spielen.

Während einige präklinische Studien auf potenziell kardioprotektive Eigenschaften von Cannabinoiden hindeuten, kann Tetrahydrocannabinol auch die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen, was bei bestimmten Personen zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Die genauen Auswirkungen von THC auf das Herz-Kreislauf-System sind noch nicht vollständig geklärt und bedürfen weiterer Forschung.

Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Cannabis entzündungshemmende Eigenschaften hat, die potenziell schützend auf das Herz wirken könnten. Diese scheinbar widersprüchlichen Effekte machen die Erforschung der Thematik besonders interessant, aber auch schwierig.

Was sagen Studien?

Es gibt bereits einige Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und der Wahrscheinlichkeit eines Infarkts beschäftigen. Eine relevante Quelle ist ein Artikel von Drugcom, der darauf hinweist, dass eine tägliche Nutzung der Droge mit einer ansteigenden Wahrscheinlichkeit für Myokardinfarkt und Schlaganfall in Verbindung gebracht wird. Der Artikel warnt, dass die Nutzung der Pflanze und deren Bestandteile Gefahren in Bezug auf das Herz bergen. Insbesondere bei regelmäßigen Konsumenten steigt die Gefahr für koronare Herzkrankheiten, was die Notwendigkeit weiterer Forschung unterstreicht.

Andere Studien zeigen dagegen, dass Cannabis gegen Herzinfarkt helfen könnte. Während einige Wirkungen der Pflanze potenziell schützend sind, können die gesundheitlichen Gefährdungen nicht ignoriert werden.

Welche spezifischen Studien wurden durchgeführt?

Eine wichtige Studie, die den Einfluss von Marihuana auf akute Myokardinfarkte (AMI) untersuchte, analysierte Daten von hospitalisierten Patienten zwischen 2001 und 2020. In dieser retrospektiven Analyse wurden 9.930.007 Patienten mit der Diagnose AMI betrachtet, darunter 117.641 (1,2 %), die angaben, Marihuana konsumiert zu haben.

Die Ergebnisse waren überraschend: Cannabiskonsumenten hatten ein geringeres Risiko für ernsthafte Komplikationen wie:

  • Vorhofflimmern
  • Kammerflimmern
  • Kardiogenen Schock
  • Akuten ischämischen Schlaganfall
  • Herzstillstand
  • Perkutane Koronarintervention (PCI)
  • Intraaortale Ballonpumpe (IABP)
  • Gesamtmortalität im Krankenhaus

Was bedeutet das?

Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Myokardinfarkt im Krankenhaus zu sterben, war bei Cannabiskonsumenten geringer. Dies ist eine überraschende Erkenntnis, die auch in anderen Studien beobachtet wurde. Es scheint, dass die schützenden Effekte von Cannabis möglicherweise die Sterblichkeit beeinflussen können, auch wenn die Konsumenten gleichzeitig mit anderen Gesundheitsrisiken konfrontiert sind.

Zusätzlich ist das Alter der Konsumenten relevant: Während der Durchschnitt der Teilnehmer etwa 51 Jahre beträgt, liegt er bei Nicht-Konsumenten bei 63 Jahren. Diese Altersdifferenz könnte die geringere Gefahr für Herzkrankheiten erklären, da jüngere Menschen in der Regel weniger gesundheitliche Probleme haben. (1)

Welche Schutzmechanismen entstehen durch Cannabinoide?

Die Forschung deutet darauf hin, dass Cannabinoide wie THC möglicherweise eine schützende Wirkung auf das Herz haben könnten. Eine Theorie besagt, dass Marihuana Entzündungen reduzieren und die Herzfunktion verbessern kann. Dennoch ist es wichtig, die komplexen Mechanismen zu verstehen, wie eine regelmäßige Einnahme der Pflanze auf das Herz wirkt, da die Ursachen für Infarkte des Herzens bei Marihuana-Konsumenten möglicherweise anders sind als bei Nicht-Konsumenten.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC11289235/

Welche Gefahren sind mit dem Konsum von Cannabis verbunden?

Trotz der potenziellen schützenden Effekte gibt es auch Gefahren, die mit der Nutzung der Cannabispflanze verbunden sind. Die durch THC induzierte Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks könnte für Menschen mit bestehenden Herzproblemen problematisch sein.

Die Ergebnisse der Studien machen deutlich, dass, obwohl die Nutzung der Pflanze einige positive Effekte in Bezug auf Herzinfarkte haben kann, die damit verbundenen Gefährdungen nicht ignoriert werden dürfen. Es ist entscheidend, individuelle Gesundheitsfaktoren (Dosis, Einnahmeart) zu berücksichtigen und eine umfassende medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen.

Fazit

Zusammenfassend zeigt die Forschung, dass Cannabiskonsum mit einem geringeren Risiko für einige schwerwiegende Komplikationen nach einem Herzinfarkt verbunden sein kann. Die Erkenntnisse der Studien sind vielschichtig und werfen Fragen auf, die weiterer Forschung bedürfen.

Es gibt Anzeichen, dass Cannabis die Gefahr für bestimmte Herzprobleme steigern kann, insbesondere wenn weitere Risikofaktoren vorliegen. Es ist wichtig, die komplexen Zusammenhänge zwischen der Pflanze, Herzgesundheit und individuellen Risikofaktoren besser zu verstehen. Zukünftige Studien sollten sich darauf konzentrieren, die langfristigen Auswirkungen des Cannabiskonsums auf das Herz-Kreislauf-System zu untersuchen und gezielte Präventionsstrategien zu entwickeln, um die Gesundheit der Konsumenten zu schützen.

Quellenfazit:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC11289235/ (1)

FAQ

Welche Verbindung gibt es zwischen Cannabis und Herzinfarkt?

Studien zeigen, dass bei einer täglichen Nutzung der Pflanze, insbesondere bei Menschen mit bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen oder anderen Risiken, die Wahrscheinlichkeit steigen lässt, an einem Infarkt zu erleiden. 

Wie beeinflusst Cannabiskonsum die Herzgesundheit?

Cannabis konsumieren kann verschiedene Effekte auf die Herzgesundheit haben. Das Rauchen der Pflanze oder dessen Bestandteile kann die Blutgefäße erweitern und die Herzfrequenz erhöhen, was ein höheres Risiko für Blutdruckanstieg mit sich bringt. Die Forschung deutet darauf hin, dass Cannabinoide wie THC eine schützende Wirkung auf das Herz haben könnten, indem sie Entzündungen reduzieren und die Herzfunktion verbessern.

Gibt es einen Unterschied zwischen dem Marihuanarauchen und dem von Tabak?

Ja, es gibt wesentliche Unterschiede. Während beide Substanzen gesundheitliche Gefahren bergen, zeigen Studien, dass Tabak ein deutlich ansteigendes Potenzial für kardiovaskuläre Erkrankungen aufweist. Allerdings kann auch der Konsum der Marihuanapflanze gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere wenn er regelmäßig und in großen Mengen erfolgt.

Wie beeinflusst Cannabiskonsum das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall?

Der Konsum wird mit einem signifikanten Anstieg des Risikos für Myokardinfarkt und Schlaganfall in Verbindung gebracht. Studien zeigen, dass besonders bei Menschen mit bereits bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen der Cannabiskonsum die Gefahren weiter ansteigen lassen kann. 

Was sagt die American Heart Association?

Die American Heart Association hat in ihren Richtlinien darauf hingewiesen, dass das Cannabisrauchen nicht als sichere Alternative zu Tabak betrachtet werden sollte. Sie warnt vor den möglichen kardiovaskulären Auswirkungen und empfiehlt mehr Forschung, um die genauen Auswirkungen zu verstehen. 

Gibt es Unterschiede zwischen Kiffen und anderen Formen des Cannabiskonsums?

Ja, es gibt Unterschiede. Das Rauchen bringt andere bzw. schwerere gesundheitliche Gefahren mit sich als etwa die orale Einnahme oder das Verdampfen. Es sollte immer das Bestreben der Mediziner sein, Cannabisarzneien auf dem gesündesten Weg an ihre Patienten zu verschreiben.

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