Cannabis & PTBS: Posttraumatische Belastungsstörung

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Wichtigste Erkenntnisse

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  • PTBS führt zu schweren Symptomen wie Flashbacks und Angst, die den Alltag erschweren.
  • Cannabinoide wie THC und CBD könnten PTBS-Symptome lindern.
  • Medizinisches Cannabis ist in einigen Ländern auf Rezept für PTBS-Patienten erhältlich.
  • Beruhigende Cannabis-Sorten und individuelle Dosierungen sind entscheidend.
  • Die Verschreibung von Cannabis erfordert strenge gesetzliche Kontrolle.
  • Die Forschung zur Langzeitwirkung von Cannabis bei PTBS läuft weiter.

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Was ist PTBS und wie kann Cannabis helfen? Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach traumatischen Erlebnissen auftritt. Betroffene leiden unter anderem unter Flashbacks, Albträumen und intensiven Angstzuständen, die den Alltag oft massiv einschränken.

Cannabis, das als medizinische Behandlung zunehmend populär wird, wird bei PTBS als potenzielle Unterstützung erforscht. Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Cannabinoide wie THC und CBD helfen können, die Intensität der Symptome zu mindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Was sind die häufigsten PTBS-Symptome und wie wirken sie sich aus?

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine schwere Form der psychischen Erkrankung, die sich nach traumatischen Erlebnissen wie Unfällen, Kriegserlebnissen und Gewalt entwickeln kann. Häufig sind die Symptome so stark, dass sie den Alltag der Patienten stark beeinträchtigen und zu weitreichenden psychischen und körperlichen Belastungen führen. Die Symptome reichen von Albträumen bis zu Hypervigilanz und erfordern eine gezielte therapeutische Intervention, um eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen.

  • Flashbacks und Wiedererleben: Betroffene durchleben traumatische Ereignisse in intensiven Erinnerungen oder Flashbacks immer wieder, was zu emotionalen und physischen Belastungen führt.
  • Albträume und Schlafstörungen: Viele PTBS-Betroffene leiden unter schlaflosen Nächten und Albträumen, die die Erholung und psychische Stabilität erschweren.
  • Angstzustände und Reizbarkeit: PTBS geht oft mit dauerhafter Anspannung, extremer Reizbarkeit und erhöhter Wachsamkeit einher.
  • Soziale Isolation und Depression: Langfristig kann PTBS dazu führen, dass sich Betroffene zurückziehen und depressive Verstimmungen entwickeln.

Diese Symptome haben oft eine starke negative Auswirkung auf das soziale und berufliche Leben der Betroffenen und machen es schwer, einem geregelten Alltag nachzugehen.

Warum wird Cannabis als Behandlung für PTBS in Betracht gezogen?

Der Einsatz von Cannabis zur Behandlung von PTBS gewinnt an Interesse, da es potenziell beruhigende und angstlindernde Effekte bietet, die traditionelle Medikamente bei einigem Patienten oft nicht zuverlässig oder langfristig erreichen.

  • Die Cannabinoide THC und CBD: Die beiden wichtigsten Cannabinoide in Cannabis, THC und CBD, wirken unterschiedlich auf das Nervensystem. THC wirkt psychoaktiv und wird zur Reduktion von Albträumen und anderen Schlafproblemen untersucht, während CBD angstlindernde und entspannende Effekte zeigen kann.
  • Wirkung auf die Amygdala: Vorläufige Studien deuten darauf hin, dass THC die Aktivität der Amygdala, einer Hirnregion, die an der Entstehung von Angst beteiligt ist, beeinflussen kann.
  • Alternative zu herkömmlichen Medikamenten: Für Patienten, bei denen Antidepressiva oder Beruhigungsmittel nicht wirksam sind, könnte Cannabis eine alternative Option darstellen.
  • Klinische Studien: Eine Studie von 2018 zeigte in drei klinischen Studien signifikante positive Effekte von Cannabis auf PTBS-Symptome. Weitere Studien in Deutschland und Kanada haben diese Ergebnisse bestätigt.

Die bisherigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cannabis eine sinnvolle Ergänzung zur PTBS-Therapie sein könnte, wenn es individuell und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt wird.

Welche Cannabis-Sorten eignen sich für PTBS?

  • Indica-dominante Sorten: Sorten mit hohem Indica-Anteil sind bekannt für ihre beruhigende Wirkung und werden oft bei Angstzuständen bevorzugt, während den Sativa-Sorten oft nachgesagt wird, sie hätten ein höheres Risiko paranoide Zustände zu fördern.
  • CBD-reiche Sorten: Sorten wie Charlotte's Web oder ACDC enthalten hohe Mengen an CBD und sind in der Regel weniger psychoaktiv. Dies macht sie zu einer Option für Patienten, die THC-Effekte minimieren möchten. Auch hier sind allerdings individuelle Reaktionen zu berücksichtigen.
  • Anwendung und Dosierung: Die Wahl der richtigen Dosierung ist essenziell, da sowohl hohe THC-Dosen als auch zu niedrige Dosen bei manchen Patienten Angst verstärken können.
  • Individuelle Anpassung: Jeder Patient reagiert unterschiedlich auf Cannabis, und die optimale Sorte und Dosierung sollte immer mit einem Arzt oder Psychater besprochen und individuell angepasst werden.

Wie wird medizinisches Cannabis bei PTBS verschrieben?

Die Verschreibung von medizinischem Cannabis bei PTBS erfolgt unter strengen medizinischen Auflagen und erfordert in vielen Ländern ein ärztliches Rezept sowie eine genaue Überwachung der Dosierung.

Verschreibungsaspekt Beschreibung Beispiel Länder Rezeptpflicht Medizinisches Cannabis ist verschreibungspflichtig Deutschland, Kanada Dosierung und Überwachung Arzt kontrolliert die Wirkung und passt Dosierung an Medizinische Aufsicht empfohlen Verfügbare Cannabinoide THC- und CBD-Produkte wie Öle und Kapseln erhältlich Öle, Blüten, Kapseln

Dabei wird die Therapie individuell angepasst, um die bestmögliche Linderung der Symptome zu erreichen und Nebenwirkungen zu minimieren. In Deutschland wird Cannabis als Medikament für PTBS nur in Ausnahmefällen und unter strenger Überwachung verschrieben.

Welche Wirkung hat Cannabis auf PTBS-Symptome?

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  • Reduzierung von Albträumen und Flashbacks: Einige Studien deuten darauf hin, dass THC die Intensität und Häufigkeit dieser Symptome verringern kann.
  • Schlafverbesserung: Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabinoide manchen Patienten dabei unterstützen können, besser einzuschlafen und durchzuschlafen. Langzeiteffekte auf den Schlaf sind noch nicht ausreichend erforscht.
  • Erhöhung der Lebensqualität: Durch die Reduzierung belastender Symptome können PTBS-Betroffene oft wieder besser am Alltag teilnehmen und soziale Kontakte pflegen.

Diese positiven Effekte sind jedoch von der individuellen Reaktion auf Cannabis abhängig und bedürfen ärztlicher oder psychatrischer Begleitung.

Was sind die langfristigen Auswirkungen und Forschungen zur Therapie mit Cannabis?

Die langfristigen Effekte der Cannabis-Therapie bei PTBS werden aktuell intensiv erforscht, da Patienten oft über eine Besserung der einhergehenden Symptome berichten. Eine wachsende Zahl von Langzeitstudien untersucht, wie nachhaltig diese Symptomverbesserungen sind und ob es dabei Risiken wie Toleranzentwicklung oder Abhängigkeit gibt.

  • Langzeitwirksamkeit: Studien erforschen, ob THC und CBD bei dauerhafter Einnahme stabile Ergebnisse bieten. Einige Hinweise deuten auf eine kontinuierliche Symptomlinderung hin, andere auf mögliche nachlassende Effekte bei längerem Gebrauch.
  • Synthetische Cannabinoide: Präparate wie Nabilon, eine kontrollierbare Alternative zu natürlichen Cannabinoiden, zeigen positive Effekte bei PTBS-Symptomen wie Albträumen und Schlafstörungen. Forschungen zu diesen synthetischen Varianten zielen darauf ab, ihre Wirksamkeit und Langzeitverträglichkeit weiter zu ergründen.
  • Kombination mit Verhaltenstherapie: Medizinisches Cannabis wird häufig als Ergänzung zur Verhaltenstherapie genutzt, um Patienten emotional zu stabilisieren und Therapieerfolge zu fördern. Diese kombinierte Herangehensweise zeigt vielversprechende Ergebnisse und könnte in der PTBS-Behandlung zukünftig eine größere Rolle spielen.
  • Neue Cannabinoide und Ansätze: Neben THC und CBD werden weitere Cannabinoide wie CBN und CBG auf ihre mögliche Rolle in der PTBS-Therapie untersucht, da sie gezielt auf spezifische Symptome wie Angst und Muskelspannung wirken könnten.

Aktuell deutet die Forschung darauf hin, dass Cannabis, besonders in Kombination mit herkömmlichen Therapien, das Potenzial hat, die Lebensqualität von PTBS-Patienten zu verbessern. Zukünftige Langzeitstudien werden hoffentlich tiefergehende Erkenntnisse über die sichere Anwendung und optimale Dosierung für diese Behandlungsform liefern.

Fazit

Die Behandlung von PTBS mit Cannabis bietet vielversprechende Ansätze. Cannabinoide wie THC und CBD können helfen, die emotionalen Belastungen der Erkrankung zu mindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dennoch ist die Verschreibung und Anwendung von medizinischem Cannabis stets unter ärztlicher Aufsicht notwendig, da die Wirkung individuell variieren kann und potenzielle Nebenwirkungen auftreten können.

Weiterführende Studien werden hoffentlich neue Erkenntnisse über den therapeutischen Einsatz von medizinischem Cannabis bei PTBS liefern und zur Entwicklung optimierter Behandlungsansätze beitragen.

Quellen:

  • Passie, T., Emrich, H. M., Karst, M., Brandt, S. D., & Halpern, J. H. (2012). Mitigation of post‐traumatic stress symptoms by Cannabis resin: A review of the clinical and neurobiological evidence. Drug testing and analysis4(7-8), 649-659. https://doi.org/10.1002/dta.1377
  • Rehman, Y., Saini, A., Huang, S., Sood, E., Gill, R., & Yanikomeroglu, S. (2021). Cannabis in the management of PTSD: a systematic review. AIMS neuroscience8(3), 414–434. https://doi.org/10.3934/Neuroscience.2021022
  • Bonn-Miller, M. O., Babson, K. A., & Vandrey, R. (2014). Using cannabis to help you sleep: heightened frequency of medical cannabis use among those with PTSD. Drug and alcohol dependence136, 162-165. https://doi.org/10.1016/j.drugalcdep.2013.12.008
  • Maya E. O'Neil, Shannon M. Nugent, Benjamin J. Morasco, et al. Benefits and Harms of Plant-Based Cannabis for Posttraumatic Stress Disorder: A Systematic Review. Ann Intern Med.2017;167:332-340. [Epub 15 August 2017]. doi:10.7326/M17-0477
  • Shishko, I., Oliveira, R., Moore, T. A., & Almeida, K. (2018). A review of medical marijuana for the treatment of posttraumatic stress disorder: Real symptom re-leaf or just high hopes?. The mental health clinician8(2), 86–94. https://doi.org/10.9740/mhc.2018.03.086

FAQ

Kann Cannabis wirklich bei PTBS helfen?

Studien zeigen, dass Cannabis-Symptome wie Angst und Albträume reduzieren kann, aber die Wirkung ist individuell unterschiedlich. Eine umfassende Therapie, die in der Regel psychotherapeutische Ansätze umfasst, ist unerlässlich.

Ist medizinisches Cannabis für PTBS in Deutschland legal?

Ja, aber nur mit einem ärztlichen Rezept und strenger Aufsicht. In der Regel erfolgt die Verschreibung bei schweren Symptomen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schwindel, Mundtrockenheit und in manchen Fällen verstärkte Angstzustände.

Welche Cannabis-Sorten eignen sich am besten für PTBS?

CBD-reiche und Indica-dominante Sorten gelten als besonders beruhigend und hilfreich.

Kann Cannabis PTBS vollständig heilen?

Cannabis lindert die Symptome, ist aber keine Heilung. Oft wird eine umfassende Therapie empfohlen, die auch psychotherapeutische Ansätze umfasst.

Profilbild

Als erfahrene Autorin mit mehr als drei Jahren Erfahrung sowohl in der Belletristik als auch in Sachbüchern bringe ich eine Fülle von Wissen und Kreativität mit. Ich habe Artikel verfasst, die die Wissenschaft hinter Cannabis aufschlüsseln, in seine medizinischen Wunder eintauchen und seinen Platz in der Popkultur erkunden. Meine Arbeit basiert auf gründlicher Recherche und einer tiefen Leidenschaft für die Aufklärung der Leser über die sich entwickelnde Welt des Cannabis.

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