
Wichtigste Erkenntnisse
- Cannabis kann das Durstgefühl verstärken, da es das Endocannabinoid-System beeinflusst.
- Das bekannte „Pappmaul“ entsteht durch eine veränderte Speichelproduktion nach dem Cannabis Konsum.
- Verschiedene Sorten von Gras können unterschiedliche Effekte auf den Körper haben, einschließlich Flüssigkeitshaushalt.
- Trinken hilft, aber nicht jede Flüssigkeit ist gleich effektiv – Alkohol kann das Risiko von Dehydration erhöhen.
- Forscher untersuchen die Verbindung zwischen THC, dem Herz-Kreislauf-System und dem Stoffwechsel, um die genauen Ursachen des Phänomens zu verstehen.
Wer regelmäßig Cannabis konsumiert, kennt das Gefühl: Kaum setzt die Wirkung ein, meldet sich ein intensives Durstgefühl. Doch dieser Effekt geht über die bloße Mundtrockenheit hinaus – tatsächlich beeinflusst Cannabis mehrere körperliche Prozesse, die zu einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf führen. Der Stoffwechsel wird angekurbelt, die Speichelproduktion gehemmt und sogar das Herz-Kreislauf-System kann eine Rolle spielen. Doch warum genau tritt dieses Phänomen auf, und gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Sorten? In diesem Artikel erfährst du, warum Cannabis deinen Durst beeinflusst, welche Getränke am besten helfen und wie du Heißhunger und Flüssigkeitsmangel auseinanderhalten kannst.
Die Ursachen für Durst nach dem Konsum
Das Phänomen nach dem Kiffen sollten die meisten Konsumenten kennen: Kaum setzt die Wirkung ein, macht sich ein starkes Durstgefühl bemerkbar. Doch dieses Bedürfnis nach Flüssigkeit ist mehr als nur die Folge eines trockenen Mundes – es ist ein Zeichen dafür, dass dein Körper tatsächlich mehr Wasser benötigt. Aber warum passiert das?
Erhöhter Stoffwechsel: Cannabis kurbelt den Flüssigkeitsverbrauch an
Der Konsum von Cannabis wirkt sich direkt auf den Stoffwechsel aus. THC und andere Cannabinoide stimulieren verschiedene Körperprozesse, wodurch mehr Energie verbraucht wird – und damit auch mehr Flüssigkeit. Dieser erhöhte Stoffwechsel kann dazu führen, dass der Körper schneller dehydriert, was wiederum das Durstgefühl verstärkt.
Mundtrockenheit durch THC: Speichelproduktion wird gehemmt
Ein häufiges Begleitphänomen des Cannabiskonsums ist Mundtrockenheit, auch als „Cottonmouth“ bekannt. Das liegt daran, dass Cannabinoide die Speicheldrüsen beeinflussen und deren Aktivität reduzieren. THC dockt an Rezeptoren im Endocannabinoid-System an, die für die Regulation der Speichelproduktion zuständig sind. Dadurch wird weniger Speichel gebildet, was zu einem trockenen Mund führt – ein Zustand, der viele Konsumenten unbewusst dazu bringt, mehr zu trinken.
Verändertes Durstempfinden: Nicht jeder reagiert gleich
Interessanterweise wirkt sich Cannabis nicht bei allen Menschen gleichermaßen auf das Durstgefühl aus. Während einige Konsumenten nach wenigen Minuten ein starkes Bedürfnis verspüren, Flüssigkeit aufzunehmen, bemerken andere erst spät, dass sie Durst haben. Das liegt daran, dass Cannabis die Wahrnehmung und das Hungergefühl beeinflusst – und damit auch die Fähigkeit, Durst rechtzeitig zu registrieren.
Der Zusammenhang mit dem Herz-Kreislauf-System
Auch das Herz-Kreislauf-System spielt eine Rolle beim Durstempfinden nach dem Kiffen. Der Flüssigkeitshaushalt des Körpers ist eng mit Blutdruck und Kreislaufprozessen verbunden. Da Cannabis den Blutdruck zunächst ansteigen und später wieder abfallen lassen kann, benötigt der Körper ausreichend Flüssigkeit, um diesen Wechsel auszugleichen. Eine unzureichende Wasserzufuhr kann dazu führen, dass sich Schwindel oder Kreislaufprobleme verstärken.
Welche Getränke helfen am besten?
Wenn der Durst nach dem Kiffen einsetzt, sind Wasser und ungesüßter Tee die besten Optionen, um den Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Besonders gut eignen sich kohlensäurefreies Wasser oder Elektrolytgetränke, da sie den Körper nicht nur mit Flüssigkeit, sondern auch mit wichtigen Mineralstoffen versorgen. Fruchtsäfte oder Kokoswasser können ebenfalls helfen, da sie natürliche Zucker und Elektrolyte enthalten. Auf koffeinhaltige oder stark gesüßte Getränke sollte man eher verzichten – sie können den Flüssigkeitsverlust verstärken und den Blutzuckerspiegel unnötig in die Höhe treiben.
Getränk | Effekt | Empfohlen? |
Wasser | Hydriert schnell, keine Nebenwirkungen | ✅ Sehr gut |
Tee (ungesüßt) | Beruhigend, hydriert und schützt den Hals | ✅ Gut |
Saft (ohne Zucker) | Gibt Elektrolyte, hilft bei Flüssigkeitshaushalt | ✅ Gut |
Alkohol | Entzieht dem Körper Wasser, verstärkt Durst | ❌ Schlecht |
Süße Softdrinks | Kann den Durst kurz stillen, aber dehydriert | ❌ Mäßig |
Milch | Befeuchtet den Mund, hilft gegen Trockenheit | ✅ Mäßig |
Haben Indica- und Sativa-Sorten einen Einfluss auf das Durstgefühl?
Ja, die Wahl der Cannabissorte kann tatsächlich beeinflussen, wie stark du nach dem Konsum Durst verspürst. Verschiedene Sorten enthalten unterschiedliche Mengen an Cannabinoiden und Terpenen, die jeweils spezifische Effekte auf den Körper haben – einschließlich der Speichelproduktion und der Flüssigkeitsregulation.
Indica-dominante Sorten neigen dazu, die Speichelproduktion stärker zu hemmen, was zu einer intensiveren Mundtrockenheit führen kann. Sativa-Sorten hingegen haben oft einen milderen Einfluss auf die Flüssigkeitsregulation, wodurch das Durstgefühl weniger ausgeprägt sein kann. Auch der THC-Gehalt spielt eine Rolle: Je höher der THC-Anteil, desto intensiver kann das sogenannte „Pappmaul“ auftreten. Interessanterweise scheinen CBD-reiche Sorten diesen Effekt weniger zu verstärken, was darauf hindeutet, dass CBD eine regulierende Wirkung auf die Speichelproduktion haben könnte.
Hängen Durst und Heißhunger nach dem Kiffen zusammen?
Ja, viele Konsumenten erleben nicht nur ein verstärktes Durstgefühl, sondern auch intensiven Heißhunger – und das ist kein Zufall. Beide Phänomene haben eine gemeinsame Ursache: Cannabinoide beeinflussen das Hunger- und Durstzentrum im Gehirn.
THC regt unter anderem die Ausschüttung von Ghrelin an, auch bekannt als „Hungerhormon“. Dieses Signal kann den Körper dazu bringen, mehr Nahrung zu verlangen – selbst wenn eigentlich nur ein Flüssigkeitsmangel besteht. Da der Körper Hunger und Durst manchmal nicht klar unterscheiden kann, führt dies oft dazu, dass man eher zu Snacks als zu Wasser greift. Zudem sorgt der durch Cannabis angekurbelte Stoffwechsel für einen höheren Energieverbrauch, was wiederum mehr Flüssigkeit erfordert.
Ein einfacher Trick, um dem entgegenzuwirken: Während des Konsums regelmäßig Wasser trinken und nicht erst dann, wenn das Durstgefühl besonders stark wird. Wer Heißhunger kontrollieren möchte, sollte darauf achten, beim Essen genug zu trinken – oft stellt sich dann heraus, dass der Körper gar keine Nahrung, sondern einfach nur Flüssigkeit gebraucht hat.
Fazit
Durst nach dem Kiffen ist ein weit verbreitetes Phänomen, das auf verschiedene körperliche Prozesse zurückzuführen ist – von der Stoffwechselaktivierung über die Hemmung der Speichelproduktion bis hin zu Veränderungen im Herz-Kreislauf-System. Während einige Cannabissorten die Mundtrockenheit stärker begünstigen als andere, spielt auch der individuelle Flüssigkeitshaushalt eine große Rolle. Um den Durst effektiv zu stillen, sind Wasser, ungesüßter Tee und Elektrolytgetränke die besten Optionen. Wer gleichzeitig Heißhunger vermeiden möchte, sollte bewusst auf seinen Flüssigkeitsbedarf achten und während des Konsums regelmäßig trinken. So bleibt das Wohlbefinden erhalten – ohne unangenehme Nebenwirkungen wie Schwindel oder übermäßiges Snacken.
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