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Wichtigste Erkenntnisse
- Donald Trump könnte als Präsident Einfluss auf die Cannabis-Industrie nehmen, besonders in Bezug auf Gesetze auf Bundesebene.
- Die Rescheduling-Debatte rund um Cannabis könnte sich verlangsamen oder gar gestoppt werden, falls Trump eine härtere Linie fährt.
- Cannabis-Unternehmen und Investoren reagieren sensibel auf politische Unsicherheiten, was Aktienkurse beeinflusst.
- Der Controlled Substances Act (CSA) spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die zukünftige Einstufung von Cannabis geht.
- Ein Trump-Wahlsieg könnte den politischen Kurs der einzelnen Bundesstaaten beeinflussen, insbesondere in republikanisch geführten Regionen.
Mit der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl 2024 stellt sich eine entscheidende Frage für die Cannabis-Industrie: Was würde eine Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus bedeuten? Unter der Biden-Administration hat es Fortschritte gegeben, darunter eine mögliche Herabstufung von Cannabis auf Schedule III. Doch Trump könnte diesen Kurs drastisch ändern. Das besprechen wir in diesem Artikel.
Wird Trump das Cannabis-Gesetz verändern?
Während seiner ersten Amtszeit war Trumps Haltung zu Cannabis ambivalent. Einerseits betonte er, dass er die Rechte der Bundesstaaten respektiert, andererseits unterstützte seine Administration harte Maßnahmen gegen die Cannabis-Industrie.
- Die Rolle der Drug Enforcement Administration (DEA): Unter Trump könnte die DEA erneut härter gegen Cannabis-Unternehmen vorgehen.
- Stoppt er den Rescheduling-Prozess? Die geplante Herabstufung von Cannabis auf Schedule III steht auf der Kippe, falls Trump eine andere Politik verfolgt.
- Angriff auf Cannabis-Märkte? Die Bundesebene könnte neue Regeln durchsetzen, um die Märkte in Bundesstaaten wie Kalifornien oder New Jersey einzuschränken.
- Generalstaatsanwalt und Pam Bondi: Trump könnte eine*n Attorney General ernennen, der sich gegen die Legalisierung stellt – Pam Bondi wird als mögliche Kandidatin genannt.
Trumps Truth Social Postings deuten darauf hin, dass er sich von harten Anti-Cannabis-Kampagnen distanzieren könnte. Doch ob das in der Praxis so bleibt, bleibt fraglich.
Wie reagieren Cannabis-Unternehmen auf eine mögliche Trump-Rückkehr?
Cannabis-Unternehmen im politischen Spannungsfeld
Die Cannabis-Branche beobachtet die politische Entwicklung in den USA mit großer Nervosität – insbesondere in Bezug auf eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus. Unternehmen wie Tilray und Canopy Growth reagieren bereits auf Marktanalysen, die verschiedene Szenarien für die Zukunft der Branche durchspielen. Dabei zeigt sich deutlich, dass Cannabis-Aktien empfindlich auf politische Entwicklungen reagieren. Je nach Wahlprognosen schwanken die Kurse erheblich, was die Unsicherheit für Investoren verstärkt.
Ein zentrales Problem ist die unberechenbare Regulierungslandschaft, die eine neue Trump-Administration mit sich bringen könnte. Während die derzeitige Regierung Schritte in Richtung Entkriminalisierung und eine Herabstufung von Cannabis auf Schedule III unternommen hat, könnte eine konservativere Regierung diese Reformen stoppen oder verzögern. Dies würde nicht nur den Fortschritt der Branche behindern, sondern auch die Kapitalströme beeinflussen, da Investoren vor einer unsicheren Zukunft zurückschrecken könnten.
Reform-Stopps als Wachstumsrisiko
Sollte Trump die bereits eingeleiteten Reformen bremsen oder gar rückgängig machen, könnte dies den Ausbau der Cannabis-Industrie erheblich verlangsamen. Viele Unternehmen setzen darauf, dass die Entkriminalisierung und Regulierung ihnen neue Marktchancen eröffnet. Wird dieser Fortschritt gestoppt, könnte sich das negativ auf die gesamte Wertschöpfungskette auswirken – von Anbau und Produktion bis hin zum Vertrieb.
Große Pharma-Unternehmen als Profiteure?
Auf der anderen Seite könnte eine Neubewertung von Cannabis auf Bundesebene auch Chancen mit sich bringen. Sollte es tatsächlich zur Einstufung in Schedule III kommen, wäre der Weg für große Pharmaunternehmen frei, stärker in den Markt einzudringen. Dies könnte eine Welle von Übernahmen und Fusionen auslösen, da etablierte Pharmakonzerne beginnen könnten, sich Marktanteile in der boomenden Cannabis-Industrie zu sichern.
Ob Trump letztlich als Feind oder Freund der Cannabis-Branche agieren wird, bleibt unklar. Viel wird davon abhängen, wie er wirtschaftliche Chancen bewertet und welche Interessen im Vordergrund stehen. Während einige spekulieren, dass er Cannabis als wirtschaftliche Wachstumschance sehen könnte, befürchten andere, dass er die Reformbestrebungen der aktuellen Regierung blockieren könnte. Fest steht: Die Branche bleibt in Alarmbereitschaft und wird jede politische Entwicklung genau beobachten.
Welche Bundesstaaten wären besonders betroffen?
Da Cannabis in den USA auf Bundesstaaten-Ebene geregelt wird, könnte eine Trump-Administration vor allem Einfluss auf republikanisch geführte Staaten nehmen.
- Florida: Trump hat dort enge Verbindungen – ein härterer Kurs gegen Cannabis wäre möglich.
- Texas: Strenge Cannabis-Gesetze könnten durch Bundespolitik weiter verschärft werden.
- New Jersey & Kalifornien: Fortschrittliche Märkte könnten unter Druck geraten, falls Trump bundesweite Änderungen einführt.
- New York: Hier könnte ein Trump-Wahlsieg finanzielle Investitionen in Cannabis verzögern.
Die einzelnen Staaten haben viel Autonomie, doch die Bundesregierung könnte mit neuen Maßnahmen gegen die Industrie eingreifen.
Welche Rolle spielt der Controlled Substances Act (CSA)?
Der Controlled Substances Act (CSA) bestimmt, wie die US-Regierung mit Cannabis umgeht. Eine Trump-Administration könnte:
- Den Rescheduling-Prozess stoppen: Biden hat angedeutet, dass Cannabis auf Schedule III herabgestuft wird – Trump könnte das blockieren.
- Härtere Strafen für Bundesdelikte einführen: Falls Trump eine konservativere Justiz einsetzt, könnten Prozesse wegen Cannabis-Besitz auf Bundesebene verschärft werden.
- Die Rolle der Drug Enforcement Administration (DEA) stärken: Die DEA könnte unter Trump mehr Befugnisse erhalten, um Cannabis-Betriebe zu kontrollieren.
- Steuervorteile für Unternehmen streichen: Cannabis-Unternehmen könnten wieder von steuerlichen Nachteilen betroffen sein.
Die Frage bleibt, ob Trump sich aktiv gegen die Cannabis-Industrie stellen wird oder ob wirtschaftliche Interessen ihn umstimmen.
Fazit:
Was bedeutet eine Trump-Rückkehr für Cannabis? Eine zweite Amtszeit von Donald Trump könnte die Cannabis-Branche in den USA stark beeinflussen. Ob er die Legalisierung auf Bundesebene aufhält oder sogar rückgängig macht, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: Die Unsicherheit im Markt ist groß. Für Cannabis-Unternehmen bedeutet das: Investitionen könnten schwieriger werden, Aktienkurse bleiben volatil, und rechtliche Unsicherheiten wachsen. Sollte Trump jedoch wirtschaftliche Vorteile in der Branche sehen, könnte er pragmatisch handeln.
Quellen
Wallstreet-Online. (2024). Trump drückt Hoffnungen – Tilray, Canopy & Co. droht Abverkauf. Verfügbar unter: https://www.wallstreet-online.de/nachricht/18915879-trump-druecker-hoffnungen-tilray-canopy-co-droht-abverkauf
TradingView. (2024). Donald Trump und die Auswirkungen auf die Cannabis-Industrie. Verfügbar unter: https://de.tradingview.com/news/invezz:e88e224d2600c:0/
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