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Die Cannabispflanze spielt nicht nur bei Freizeitkonsumenten eine große Rolle, sondern derzeit auch in der Forschung und sogar in der ökologischen Nachhaltigkeit. Denn der stetig voranschreitende Klimawandel und die Erwärmung unserer wunderschönen Erde, bedeuten für die Menschen und Tiere, die darauf leben, auf lange Sicht nichts Gutes.
Die Verbrennung fossiler Rohstoffe, die Massentierhaltung, die Ausbeutung der Meere und die Abholzung der Wälder sorgen dafür, dass sich das Klima ändert und sich die Erde erwärmt. Das führt zu einer Schmelzung der Gletscher und des Eises am Nord- und Südpol, und dazu, dass der Meeresspiegel steigt und Küstenregionen überschwemmt werden. In anderen Regionen auf der Welt sorgt der Klimawandel für Rekordtemperaturen, Trockenheit, Dürre, Waldbrände und Krankheiten.
Es gibt viele Möglichkeiten, um diese erschreckenden Szenarien abzuwenden und das Klima positiv zu beeinflussen. Ist die Nutzung von Cannabis, eine davon? Besteht die Möglichkeit eine nachhaltige Zukunft dank der Hanfpflanze zu schaffen?
Nachhaltig Handeln, Cannabis anbauen
Der Anbau von Cannabis, bzw. Hanf unter freiem Himmel kann sich positiv auf das Klima auswirken und zu einer Reduktion der Treibhausgase in der Luft führen. Treibhausgase beschleunigen den Treibhauseffekt, welcher für die Erwärmung der Erde und den Klimawandel verantwortlich ist.
Die Nachhaltigkeit erhöhen, durch den Anbau von Hanf. Mögliche positive Auswirkungen von einem umfangreichen Outdoor Grow:
- Reduzierte Treibhausgasemissionen: Die konventionelle Landwirtschaft verwendet einige giftige Düngemittel und Pestizide, damit die Pflanzen schnell und groß wachsen, resistent gegen Krankheiten sind und einen guten Ertrag liefern. Im Vergleich zu anderen Nutz-bzw. Kulturpflanzen benötigt Cannabis in der Regel weniger Düngemittel und Pestizide. Durch einen nachhaltigen und biologischen Cannabisanbau können Emissionen, die durch das viele Düngen von konventionellen Nutzpflanzen entsteht, reduziert werden, was sich wiederum positiv auf das Klima auswirkt.
- Kohlenstoffbindung: Wenn zu viel Kohlenstoff in die Atmosphäre gelangt, sorgt das für ein gefährliches Ungleichgewicht, was wiederum den Klimawandel beeinflusst. Pflanzen filtern Kohlenstoff aus der Luft, um Photosynthese zu betreiben und sorgen damit für den gesunden und lebenswichtigen Sauerstoff in unserer Luft. Cannabis ist eine schnell wachsende Pflanze, die während ihres Wachstums Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt, und zwar mehr, als andere Pflanzen das tun. Dieser Prozess wird als Kohlenstoffbindung bezeichnet und trägt zur Reduzierung des Treibhausgases in der Atmosphäre bei.
- Bodenverbesserung: Der Cannabis-Anbau kann zur Verbesserung der Bodengesundheit beitragen, da die Pflanze sehr lange Wurzeln hat, die in den Boden eindringen, diesen lockern und die Bodenstruktur verbessern. Dadurch wird die Wasseraufnahme und -speicherung im Boden erleichtert. Der Boden ist wieder fruchtbarer für den nächsten Anbau von Obst- und Gemüsesorten. Cannabis kann somit gut als "Zwischenfrucht" eingesetzt werden.
- Bodenreinigung: Die Cannabispflanze kann auf verseuchten und belasteten Böden angepflanzt werden, um diese von Schwermetallen, wie Cadmium, Blei, Quecksilber zu reinigen. Dieser Prozess wird als Phytoremediation bezeichnet. Wichtig ist bei diesem Vorgang, dass die kontaminierten Pflanzen nicht weiter verarbeitet werden, da sie für die Konsument*innen und Nutzer gefährlich werden können. Um die giftigen Stoffe nicht wieder in die Atmosphäre frei zusetzten, müssen die Pflanzen nach der Bodenreinigung ordnungsgemäß entsorgt werden.
- Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten: Cannabis kann für viele unterschiedliche Zwecke genutzt werden, was den Anbau sehr wertvoll und nachhaltig macht. Außerdem wächst die Pflanze auf auch unter nicht optimalen Bedingungen, in sehr kalten Gegenden, aber auch in tropischem Klima, also nahezu überall. Das reduziert Transportwege, da die Fasern dort angebaut werden können, wo sie benötigt werden.
- Ein weiterer Vorteil: von der Wurzel bis zum Samen kann von der Cannabispflanze alles genutzt werden, somit entstehen keine Abfälle und der Anbau lohnt sich. Und zu guter Letzt ist die Pflanze zu 100 % kompostierbar und dient nach dem Verrotten als wertvoller Dünger für den Boden.
Cannabis auf dem Bau steigert die Nachhaltigkeit
Gebäude zu bauen und zu errichten verbraucht unfassbar viel Energie, Rohstoffe und Ressourcen. Die Bauindustrie zählt zu den Hauptenergieverbrauchern und produziert darüber hinaus die Hälfte aller entstandenen Abfälle. Des Weiteren entstehen ca. 30 % aller schädlichen CO₂-Emissionen allein durch die Baubranche. Das sind unfassbare hohe Zahlen, wenn man bedenkt, dass in vielen europäischen Ländern nach wie vor eine Wohnungsknappheit herrscht, was bedeutet, dass zukünftig noch mehr Gebäude errichtet werden.
Bauen mit Hanf
Es gibt bereits Baufirmen und Ingenieure, die ausschließlich mit Hanf bauen und planen. Hanf kann zu Ziegel, Dämmung und Kalk verarbeitet werden. Aber auch als Grundstoff für Farben, Lacke und Lasuren wird Hanf bereits erfolgreich eingesetzt. Der Vorteil von Bauen mit Hanf ist, dass, wie bereits oben beschrieben, der Nutzhanf klimaneutral oder sogar klimapositiv angebaut werden kann. Des Weiteren ist Hanf schwer brennbar bzw. entflammbar, stark Wärme speichernd, langlebig, steril, antistatisch, robust, Schimmel abweisend, feuchtigkeitsregulierend und er ermöglicht einen chemiefreien Anbau.
Hanf sorgt außerdem für eine gute Schalldämmung, ist energieeffizient und kann, im Gegensatz zu anderen Baustoffen, gut wiederverwendet werden.
Die Nutzpflanze Hanf klimafreundlich einsetzen
Cannabis kann in Form von Nutzhanf, viele (umweltschädliche) Produkte ersetzten und unsere Zukunft nachhaltiger gestalten.
- Kleidung: Die robuste Hanffaser ist dreimal saugfähiger als Baumwolle und trocknet auch dreimal so schnell. Kleidung bzw. Textilien aus Hanf sind sehr reißfest, langlebig und sogar Schmutz abweisend.
- Papier: Papier aus Cannabis bzw. der Hanfpflanze ist reißfester als Papier aus Holz, vor allem wenn es nass ist. Hanfpapier vergilbt auch nicht mit der Zeit, im Gegensatz zum herkömmlichen Holzpapier. Da der Rohstoff Hanf rasant und einfach wächst, kann dieser für das Papier schneller angebaut und nachproduziert werden.
- Verpackungen: Verpackungsmaterialien die aus Hanf hergestellt werden, haben eine gute Isolierwirkung für einen Temperaturbereich von bis zu – 18 °C bis ca. 8 °C. Zudem schützt es den Inhalt vor Stößen und ist atmungsaktiv.
- Biokraftstoffe: Cannabis kann zur Herstellung von Biodiesel und anderen biobasierten Kraftstoffen verwendet werden. Die Pflanze enthält ölreiche Samen, die zur Gewinnung pflanzlicher Öle genutzt werden können, die dann als Kraftstoffquelle dienen.
- Kunststoff: Cannabis kann zu umweltfreundlichem Bioplastik verarbeitet, und somit herkömmliches Plastik, das für unsere Umwelt extrem belastend ist, ersetzten. Denn: Cannabis ist kompostierbar, und verrottet nach ca. 80 Tagen, Plastik leider nicht.
Dieser Beitrag zeigt, wie vielseitig der Alleskönner Cannabis in unserer Welt eingesetzt werden kann und welchen unfassbaren Nutzen wir und unsere Umwelt aus einem großflächigen Hanfanbau und die anschließende Verarbeitung der Hanffasern ziehen können. Eine Legalisierung von Cannabis und der damit verbundene legale Anbau im Freien von Hanfpflanzen könnte sich positiv auf unsere Klimabilanz auswirken. Wichtig ist zu wissen, dass Hanf nicht berauschend wirkt, denn Nutzhanf darf in Deutschland einen THC- Gehalt von höchsten 0,3% aufweisen.
Andere sieht es bei aktuell leider noch beim Indoor-Anbau von Cannabis aus. Hierbei werden noch viele Rohstoffe und Energie verbraucht. Perspektivisch ist jedoch Hoffnung angesagt, denn sowohl Produzenten als auch Patienten liegt eine nachhaltige Produktion am Herzen.
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