Laut der World Health Organisation ist Migräne eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit, von der mehr als eine Milliarde Menschen betroffen sind. In den vergangen Jahren wurde vermehrt an Therapiemöglichkeiten mit Cannabis geforscht.
Starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit sind nur einige der Symptome welche die neurologische Erkrankung begleiten. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen können. Migräne tritt sehr vielfältig auf, und kein Patientenprofil gleicht dem nächsten. Somit ist eine individuelle Therapie Gang und Gebe, um für Linderung zu sorgen, dass stellt sich für den betroffenen Patienten oft als großes Problem dar. Den von Cluster – Kopfschmerzen, zum Aura sehen bis hin zu Vertigo und Erbrechen stellt sich die Migräne ebenso vielfältig dar, wie ihre Behandlung. Für viele Patienten kann aber trotz der zahlreichen Behandlungsmethoden, keine gefunden werden, die für angemessene Linderung der Beschwerden sorgt.
Cannabis und Migräne
In den vergangenen Jahren wurde verstärkt über die mögliche Wirksamkeit von Cannabis bei der Behandlung von Migräne diskutiert. Zum Glück, den eine Reihe von Studien haben gezeigt, dass Cannabis tatsächlich eine therapeutische Wirkung bei der Behandlung von Migräne haben kann. Gut für Patienten, welche durch ihre Behandlung oft nur moderate Linderung und große Nebenwirkungen zu befürchten haben.
Eine Studie, die im Journal of Pain 2020 veröffentlicht wurde, untersuchte die Kurz- und Langzeitwirkung von Cannabis bei Kopfschmerzen und Migräne. Dabei werteten die Forscher Daten von mehr als 19.000 Sitzungen bei Migräne und Kopfschmerzen mit Cannabis aus. Die Umfrageergebnisse zeigten, dass Kopfschmerzen um 47,3% und Migräne um 49,6% reduziert wurden. Ein großer Erfolg.
Eine weitere Studie, die im Journal of Integrative Medicine im Jahr 2018 veröffentlicht wurde, untersuchte die Wirkung von Cannabis auf die Schmerzen und die Lebensqualität von Migränepatienten. Die Studie ergab, dass Cannabis die Schmerzen bei Migräneanfällen um durchschnittlich 3,3 Punkte auf einer Skala von 0 bis 10 reduzierte. Darüber hinaus verbesserte Cannabis auch die Lebensqualität der Teilnehmer.
Wie kann Cannabis bei Migräne so gute Erfolge erzielen?
Cannabis enthält sehr viele verschiedene Wirkstoffe, darunter THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC ist bekannt dafür, eine gefäßerweiternde, also vasodilatative, Wirkung zu haben, was bei Migräneanfällen von Vorteil sein kann. Denn Migräne wird oft durch eine Verengung der Blutgefäße im Gehirn verursacht. Durch diese vasodilatative Wirkung von THC können diese Blutgefäße erweitert werden, was zu einer Linderung der Migräneanfälle führen kann. CBD hingegen ist bekannt für die angstlindernde, entspannende Wirkung und es reduziert die Übelkeit.
Zusätzlich enthält Cannabis eine Vielzahl von Terpenen, Flavonoide uvm., deren Zusammenspiel, bekannt als Entourage Effekt, wahre Wunder vollbringen kann.
Welche Cannabis Kultivare sind bei Migräne zu empfehlen?
Letztendlich entscheidet der behandelnde Arzt über die eingesetzten Kultivare, jedoch ist aus Patientenkreisen schon einiges bekannt, leider sind diese Informationen wissenschaftlich nicht gesichert. Sollte sich der behandelnde Arzt oder auch der Patient noch nicht an den Einsatz von THC-haltigen Blüten herantrauen, besteht auch die Möglichkeit ein reines CBD Produkt zu verordnen. Auch dies muss allerdings über ein Rezept erfolgen.
Wir haben einige Sorten zusammengefasst, die sich laut Patienten-Angaben gut zur Behandlung von Migräne typischen Symptome eignen:
- Girl Scout Cookies: Diese Sorte hat einen höheren THC-Gehalt und kann bei der Linderung von Schmerzen und Entspannung helfen.
- White Widow: Laut Patienten mit Migräne eine gute Tagessorte bei starken Schmerzen. Zusätzlich steigert sie den Appetit und löst Migräne bedingte Übelkeit.
- Purple Kush: Ebenfalls von Patienten in Foren gelobt, wenn Einschlafprobleme bestehen oder der Patient mit Angst zu kämpfen hat.
- Cannamedical Balanced California Orange: Ein von Patienten in Deutschland häufig erwähnte Tagessorte bei Migräne.
- Spectrum Therapeutics Blue 8/7: CBD Skunk aus Kanada, der etwas mehr THC als CBD enthält, vergleichbar mit Cali O.
- Cannamedical Sunshine Coast (0,7% THC, 13% CBD): Kultivar mit dominantem CBD zum Einsteigen. Enthaltene Terpene sind Beta Caryophyllen, Terpinolen und Beta Myrcen, diesen werden beruhigend, angstlösend und schmerzlindernd Eigenschaften nachgesagt.
Wie kann Cannabis bei Migräne eingenommen werden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Cannabis bei Migräne einzunehmen. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von verdampftem Cannabis oder Cannabisöl. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von oralen Präparaten wie Kapseln oder Esswaren. Besonders empfehlenswert ist der medizinische Einsatz von Cannabisblüten zur Vaporisation. Denn die Vaporisation wirkt viel schneller und Übelkeit wird instant reduziert. Bei der oralen Aufnahme ist das Risiko des Erbrechens zu hoch und es dauert bis zu ca. 2 Stunden bis zum Wirkungseintritt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit und Dosierung von Cannabis für jeden Menschen unterschiedlich sein können.
Cave: zu beachten ist allerdings keine Joints zu rauchen. Nikotin setzt an dieselben Rezeptoren als auch THC und man würde sich selbst ein Bein stellen. Außerdem erhält man nur durch die Phytotherapie alle wirksamen Bestandteile aus der Cannabis Pflanze.
Fazit
Insgesamt gibt es Hinweise darauf, dass Cannabis bei der Behandlung von Migräne hilfreich sein kann. Für Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen, kann die Verwendung von Cannabis eine Option sein. Vor der Anwendung sollte jedoch immer ein Arzt konsultiert werden, um die möglichen Risiken und Vorteile abzuwägen und die am besten geeignete Dosierung und Verabreichungsform zu ermitteln.
Abschließend kann gesagt werden, dass basierend auf bisherigen Ergebnisse, Cannabis eine vielversprechende Alternative bei der Behandlung von Migräne darstellen kann.
Gute Besserung!
Autorin: Melanie Hermann für Weed!
Anmerkung der Redaktion: Bei den genannten Kultivieren handelt es sich lediglich um eine Zusammenfassung und keine Empfehlung.
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