Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- CBD beeinflusst den Appetit nicht: Im Gegensatz zu THC hat CBD keine Appetit anregende Wirkung.
- Medizinisches Cannabis bei Anorexie und Wasting: THC-haltiges medizinisches Cannabis wird manchmal bei Patienten mit Anorexie oder Wasting, wie bei HIV/AIDS oder Krebserkrankungen, verschrieben, um den Appetit zu stimulieren und die Gewichtszunahme zu fördern.
- Hanfprodukte für die Gewichtsabnahme: Hanfprodukte wie Hanfsamenöl, Hanfmehl und Hanfproteinpulver können bei einer Gewichtsabnahme hilfreich sein, da sie gesund sind und sättigen können.
Wer kennt es nicht: In einem Spielfilm werden kiffende Personen dargestellt, die durch die Küche gehen und übermäßig essen, was das Zeug hält. Als Munchies beschreibt man die Hungerattacken, die man unter dem Einfluss von THC erleben kann. Man stellt sich daher zurecht, wie Cannabis und Gewichtszunahmen zusammenhängen. Kann Cannabis eine Gewichtszunahme auslösen oder vielleicht sogar beim Abnehmen helfen?
Cannabis und die berüchtigten Munchies
Wer Cannabis mit THC konsumiert, hat sicherlich einmal die Munchies erlebt. Man bekommt einfach richtig Lust auf Snacks und Speisen und verschlingt diese wie ein Fass ohne Boden. Dabei stellt man sich zurecht die Frage, wieso Munchies auftreten. Eine genaue Wirkweise konnte bisher noch nicht belegt werden. Man weiß allerdings, dass das Cannabinoid THC seine Wirkung über das Endocannabinoid-System (ECS) vermittelt und hier genauer über die CB1-Rezeptoren dieses Systems. Diese befinden sich in zahlreichen Hirnarealen. Darunter sind auch Areale, welche den Hunger beeinflussen. Indem THC hier an die CB1-Rezeptoren andockt, kann es vermutlich Appetit steigern. Hinzu kommt, dass Nutzer von Cannabis gelegentlich kein Sättigungsgefühl verspüren, was vermutlich über denselben Wirkmechanismus erfolgt.
Derartige Heißhungerattacken bzw. Munchies werden übrigens nicht durch die Einnahme von CBD ausgelöst. CBD wirkt im Gegenteil zu THC antagonistisch und nur schwach affin bzw. bindend auf die CB1-Rezeptoren im Gehirn. Hierdurch beeinflusst es nicht ausreichend die CB1-Rezeptoren, welche in den Gehirnarealen für unser Hungergefühl bzw. Sättigungsgefühl sitzen.
Gewichtszunahme durch Cannabis? THC und CBD auf dem Prüfstand
Wir schauen uns die moderne Forschung zum Thema Cannabis und Gewicht an. Hier liegt bspw. ein Review aus dem Jahr 2014 vor, veröffentlicht im Fachmagazin „Innovations in Clinical Neuroscience". Hier werden bspw. zwei Untersuchungen analysiert. Die erste weist eine Teilnehmerzahl von über 10.000 auf. Verglichen wurden die Daten von Cannabiskonsumenten zu Nicht-Konsumenten. Obwohl die Cannabiskonsumenten eine höhere Kalorienaufnahme aufwiesen, war der Body-Mass-Index im Durchschnitt niedriger als zur Vergleichsgruppe. Die Versuchsdurchführer weisen allerdings darauf hin, dass die Cannabiskonsumenten auch eine erhöhte Prävalenz für Tabakkonsum aufwiesen, was wiederum die Ursache für den niedrigeren BMI sein könnte
Zudem werden im Review die Ergebnisse einer Langzeitstudie über 21 Jahre untersucht, welche sich mit 2566 jungen Erwachsenen befasst hat. Die Cannabiskonsumenten dieser Untersuchung wiesen erneut seltener Übergewicht auf als die Nicht-Konsumenten.
Das legt erstmal nahe, dass eine Gewichtszunahme durch Cannabis eher unwahrscheinlich ist. Es stehen jedoch verschiedene Theorien im Raum, welche hierfür eine Erklärung suchen. So gibt es eine gängige Theorie, welche besagt, dass Lebensmittel und Drogen im Körper dieselben Belohnungsmechanismen beanspruchen. Diese Beobachtung gilt jedoch nur für die durchschnittliche Bevölkerung. Patienten von HIV / AIDS und Krebs können unter Umständen auf medizinisches Cannabis setzen, um Hilfe gegen ihre Anorexie bzw. ihr Wasting zu erhalten und somit ihre Gewichtszunahme zu fördern.
Jetzt schauen wir uns die Auswirkungen von CBD bei einer Gewichtsabnahme oder -zunahme an. Ein systematischer Review hierzu wurde 2022 in der Fachzeitschrift „Springer Nature" veröffentlicht. Der Autor hat sich alle bis dato vorliegende Forschung rund um die Eigenschaften von CBD und das menschliche Gewicht angeschaut. 11 Untersuchungen sind schlussendlich in den Review eingeflossen.
Der Großteil der Untersuchungsteilnehmer hat dabei festgestellt, dass CBD entweder Appetit und / oder Körpergewicht reduziert oder dass CBD keinerlei Effekt in Bezug auf das Körpergewicht aufweist. Appetitfördernde Eigenschaften wurden nicht bzw. kaum beobachtet. Leider muss man dazu sagen, dass die Methodiken der Untersuchungen Fehleranfälligkeiten aufweisen und dass sie nicht klinischen Standards entsprechen. Man kann den systematischen Review also lediglich als Hinweis betrachten, dass CBD auf den Appetit hemmend wirken könnte.
Abnehmen mit CBD Öl? Gewichtsabnahme eher unwahrscheinlich
Dass allein CBD zum Abnehmen reicht, ist als sehr unwahrscheinlich zu betrachten. Es könnte allerdings ggf. im Rahmen einer Gewichtsabnahme bzw. Diät helfen, den eigenen Appetit zu regulieren und bspw. Heißhungerattacken zu verhindern. Die Forschung hierzu steckt jedoch in den Kinderschuhen, weshalb wir klinische Studien zu den Vorteilen von CBD abwarten müssen.
Anders sieht es bei THC bzw. medizinischem Cannabis aus. Einer der häufigsten Verschreibungsgründe ist der Einsatz von medizinischem Cannabis bei Anorexie / Wasting, etwa bei AIDS-Infektionen oder Krebserkrankungen. Dann soll THC helfen, den Appetit zu stimulieren, sodass der Patient Nahrung zu sich nimmt. Neben der Gewichtszunahme geht damit natürlich ein großer Bonus für die eigene Lebensqualität einher.
Du kannst also gerne ausprobieren, ob CBD Öle oder andere Präparate bei deiner Diät helfen. Wenn du an Anorexie / Wasting leiden solltest, kannst du zudem deinen Arzt fragen, ob medizinisches Cannabis eine hilfreiche Therapieform darstellen könnte.
Hanfprodukte könnten beim Abnehmen helfen
Sehr hilfreich können zahlreiche Hanfprodukte bei einer Diät sein. Neben den heiß begehrten Cannabinoiden, kann man aus Hanf auch Hanfsamen, Hanfsamenöl, Hanfmehl oder bspw. Hanfproteinpulver gewinnen. Diese Produkte können wiederum sehr hilfreich bei einer Gewichtsabnahme sein, weil sie sehr gesund sind und sättigen können.
Das Hanfsamenöl weist bspw. ein hervorragendes Profil von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf. Heutzutage nehmen wir durch unsere moderne Ernährungsweise entschieden zu viel Omega-6-Fettsäuren auf. Hanfsamenöl kann dabei helfen, das eigene Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren wieder gesünder zu gestalten.
Hanfmehl kann eine gesunde und sinnvolle Alternative oder Ergänzung zu herkömmlichen Weizenmehl sein. Zudem verleiht Hanfmehl den Speisen eine angenehme und rustikale nussige Note, welche bspw. in Broten für den letzten Schliff sorgen kann. Probiere das gerne aus!
Übrigens: Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Produkten mit Zusätzen aus der Hanfpflanze. Hier sind bspw. Getränke wie Limonaden, Tees oder auch Schokocremes als Brotaufstrich zu nennen. Begibst du dich auf die Suche, wirst du eine Menge gesunde Hanfprodukte finden.
Fazit: Hilft Cannabis bei Fettleibigkeit und hemmt CBD den Appetit?
Wie wir gesehen haben, müssen wir die beiden Cannabinoide THC und CBD gesondert betrachten. Medizinisches Cannabis mit THC wird von Ärzten gelegentlich bei Anorexie / Wasting verschrieben. Ursachen können Krebserkrankungen oder HIV-Infektionen sein. Dann soll das medizinische Cannabis den Appetit stimulieren und den Patienten dazu bringen, zu essen. Eine Gewichtszunahme ist also erwünscht und kann erreicht werden, jedoch nur unter gewissen Umständen.
Anders sieht es beim Cannabidiol aus. Die Forschung zum Thema CBD und Abnehmen steckt noch in den Kinderschuhen. Bisher bestehen fast nur Hinweise auf eine appetithemmende Wirkung, diese muss jedoch eindeutig be- oder widerlegt werden. Man möchte auch Erkenntnisse dazu erlangen, wie CBD-Produkte helfen könnten, Fett zu verbrennen oder bei Adipositas zu helfen, falls entsprechende Wirkweisen bestehen. Wichtig ist also nicht nur, ob CBD helfen kann, sondern auch wie es helfen kann.
Ein besonderes Augenmerk kannst du gerne auf Lebensmittel aus Hanf setzen, so etwa Hanfsamenöle oder Hanfmehl. Diese Produkte sind oft sehr gesund und natürlich, weshalb du diese in deine Gewichtsabnahme gerne einbauen kannst.
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