Wichtigste Erkenntnisse
- die aktuelle rechtliche Situation in Bezug auf die Legalisierung in den USA.
- die Fortschritte in der derzeitigen Forschung.
- die aktuelle Einstufung.
- die Studiengänge, die die USA in Bezug auf Cannabis anbieten.
Die Legalisierung von Cannabis in den USA hat sich in den letzten Jahren rasch entwickelt und den Weg für wissenschaftliche Forschung und wirtschaftliche Chancen geebnet. Die USA zählen derzeit, gemeinsam mit Israel, als Vorreiter, was die Forschung, vor allem im medizinischen Bereich, an der Marihuana Pflanze angeht. Dafür werden Studiengänge in verschiedenen Universitäten etabliert und staatliche Gelder ausgegeben, vor allem seit der neuen geplanten Einstufung der Droge.
Cannabis Legalisierung in den USA
Die Geschichte der Cannabis-Legalisierung zeigt, dass der rechtliche Status in den USA komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich ist.
- Der Konsum, Besitz und Verkauf von Cannabis bleibt auf Bundesebene.
- Bisher haben 24 von 50 Bundesstaaten sowie Washington DC Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisiert.
- Sieben weitere Staaten, darunter Hawaii und Louisiana, haben den Besitz kleinerer Mengen entkriminalisiert.
- In 38 Bundesstaaten sowie den Außengebieten der USA ist der medizinische Gebrauch von Cannabis legal.
- Bundesrechtliche Regelungen sind weiterhin streng, und der Verkauf über Staatsgrenzen hinweg bleibt illegal, ebenso wie der Konsum an Flughäfen und in Flugzeugen.
- Trotz dieser Hürden zeigen sich Unterschiede in den einzelnen Bundesstaaten: Während der Eigenanbau in den meisten Staaten erlaubt ist, bleibt der Verkauf in einigen Regionen wie Virginia untersagt. In Bundesstaaten wie Florida und South Dakota werden weitere Abstimmungen über die Legalisierung erwartet.
Fortschritte in der Forschung
Parallel zur wachsenden Legalisierung schreitet auch die wissenschaftliche Forschung in den USA stetig voran. Universitäten und Forschungseinrichtungen gründen vermehrt auf spezielle Zentren und Programme, um die therapeutischen Wirkungen von Cannabis zu untersuchen. So hat die renommierte Yale School of Medicine das Yale Center for Cannabis and Cannabinoid Science (YCSC) ins Leben gerufen, das sich intensiv mit der Erforschung der biologischen, chemischen und medizinischen Aspekte von befasst.
Das YCSC wird durch einen interdisziplinären Ansatz, bei dem Forscher aus verschiedenen Disziplinen wie Biologie, Chemie, Pharmakologie und Medizin zusammenarbeiten, neue Erkenntnisse über die Cannabispflanze und ihre Cannabinoide gewinnen. Ziel ist es, ein besseres Verständnis der Wirkungsweise dieser Substanzen zu erlangen und neue Behandlungen für Krankheiten wie Schmerzen, Epilepsie, Multiple Sklerose und Krebs zu entwickeln. Die Forschungsergebnisse sollen nicht nur zur Entwicklung innovativer Therapien beitragen, sondern auch die politische Entscheidungsfindung zur Nutzung von Cannabisarzneien beeinflussen.
Neben Yale gibt es weitere Universitäten, die Cannabisforschung betreiben oder spezielle Studiengänge anbieten, wie die Universität von Alabama, die Universität von Kalifornien, Berkeley und die Cornell-Universität.
Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Cannabisindustrie hat dazu geführt, dass immer mehr Universitäten Studiengänge in Bereichen wie Medizin, Recht, Wirtschaft und Journalismus anbieten. Die University of Maryland bietet etwa einen zweijährigen Masterstudiengang in Cannabismedizin an, während die Oaksterdam University in Kalifornien als erste spezialisierte Cannabisschule ausschließlich auf Cannabis ausgerichtetes Programm integriert hat.
Neueinstufung von Cannabis durch die US-Regierung
Die rechtliche Situation in den USA könnte sich weiter entspannen, da die Regierung Cannabis neu einstufen möchte. Bislang war Cannabis auf Bundesebene als „Schedule-I-Droge“ eingestuft, zusammen mit Substanzen wie Heroin und LSD, die als hochgefährlich und ohne medizinischen Nutzen gelten. Das Justizministerium unter Präsident Biden strebt jedoch eine Herabstufung auf „Schedule-III“ an, womit Cannabis zusammen mit weniger gefährlichen Substanzen wie Ketamin und Codein gelistet würde.
Diese Neueinstufung würde nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel und Konsum lockern, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf die Forschung haben. Bisher war die Erforschung von Cannabis eingeschränkt, da Forschungszuschüsse vom Bund aufgrund der strengeren Regulierung kaum verfügbar waren. Private Stiftungen zögerten ebenfalls, in Cannabisprojekte zu investieren, da die rechtlichen Unsicherheitsrisiken bergen.
Neue Chancen für Forschung und Investitionen
Sollte die Neueinstufung von Cannabis in Kraft treten, könnten Pharmaunternehmen und Investoren erneut großes Interesse an der Erforschung der Vorteile von Cannabis zeigen. Die Erleichterung der bürokratischen Hürden könnte dazu führen, dass mehr Forschungseinrichtungen und Unternehmen in die Entwicklung von Cannabismedikamenten investieren. Laut Experten wie Michael Johnson, CEO von Metrc, könnten Risikokapitalgeber aus dem Gesundheitssektor schnell in neue Forschungsprojekte und Cannabis-Startups investieren.
Diese Entwicklung könnte nicht nur die regulatorischen Anforderungen senken, sondern auch dazu führen, dass Cannabisfirmen von steuerlichen Vorteilen profitieren und sogar an den großen US-Börsen notiert werden können. Brancheninsider wie Noah Hamman, CEO von AdvisorShares, berichten bereits von wachsendem Interesse kleiner Hedgefonds und Family-Offices, die bereit sind, in die Cannabisforschung zu investieren.
Schlussfolgerung: Cannabisforschung in einer Zeit des Wandels
Die Cannabisforschung in den USA steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Die zunehmende Legalisierung auf staatlicher Ebene und die geplante Neueinstufung auf Bundesebene bieten neue Chancen für Wissenschaftler und Unternehmen, das Potenzial von Cannabis voll auszuschöpfen. Universitäten und Forschungseinrichtungen treiben die Entwicklung neuer Anwendungen voran, während Investoren und Pharmaunternehmen die zukünftigen Möglichkeiten in dieser Branche erkennen.
In den kommenden Jahren könnte die Forschung an Cannabinoiden zu innovativen Durchbrüchen in der Medizin führen und gleichzeitig die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Cannabisindustrie weiter verbessern. So stehen die USA an der Spitze eines wachsenden Forschungsfeldes, das sowohl medizinisch als auch ökonomisch enorme Perspektiven bietet.
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