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Durch den bis vor Kurzem noch illegalen Status von Cannabis war (und ist) die Community ständig in Bewegung, um legale Alternativen zu schaffen. So sorgte eine neue Erscheinung namens HHC für Aufsehen. Hexahydrocannabinol, kurz HHC, verspricht eine alternative Erfahrung für diejenigen, die auf der Suche nach neuen Rauscherlebnissen oder sogar nach medizinischen Alternativen sind. Doch was genau ist Hexahydrocannabinol? Wie wirkt es auf den Konsumenten? Und warum ist sein rechtlicher Status in Deutschland und seine potenziellen Risiken von Interesse? Erfahre in diesem Beitrag alles Wissenswerte über die Substanz, um ein besseres Verständnis für die Einnahme und die Auswirkungen zu gewinnen.
In diesem Beitrag erfährst du:
- Was Hexahydrocannabinol genau ist und wie es hergestellt wird.
- Wie es auf den Konsumenten wirkt, wie es eingenommen werden kann und was die Risiken dabei sind.
- Mehr über HHC-P.
Synthetisches HHC: was es ist und welche Wirkungen von HHC sind belegt?
Hexahydrocannabinol ist ein relativ neues und bis jetzt noch wenig erforschtes Cannabinoid, das in geringen Mengen in der Cannabispflanze nachgewiesen wurde. Der Anteil ist dabei aber so gering, dass es nicht aus der Pflanze gewonnen und eingesetzt werden kann, wie die anderen wertvollen Stoffe und Cannabinoide, wie beispielsweise CBD und THC. Die Extraktion des Stoffes wäre sehr aufwendig und somit letztendlich für den Endkonsumenten viel zu teuer.
Trotz seiner Entdeckung im Jahr 1940 hat Hexahydrocannabinol erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Europa, wo es seit 2022 als neue psychoaktive Substanz überwacht wird.
Hexahydrocannabinol ist ein Derivat von Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Es wird im Labor hergestellt und hat eine nahezu identische Strukturformel. Allerdings mit zwei Wasserstoffatomen mehr. Diese Wasserstoffatome werden an Tetrahydrocannabinol (oder Cannabidiol) Moleküle gebunden und sorgen für mehr Stabilität und Haltbarkeit. Obwohl es ein synthetisch hergestellter Stoff ist, wird Hexahydrocannabinol als halbsynthetisches Cannabinoid bezeichnet, da der Ausgangsstoff einen natürlichen Ursprung hat.
Die chemische Herstellung von HHC einfach erklärt
Hexahydrocannabinol wird durch einen chemischen Prozess namens Hydrierung hergestellt. Hier ist eine einfache Erklärung dieses Verfahrens:
- Ausgangsstoff wählen: Der Prozess beginnt mit einem Cannabinoid, das aus der Hanfpflanze extrahiert wurde.
- Dieses wird dann einem Prozess namens Hydrierung unterzogen. Dabei werden Wasserstoffmoleküle an das Cannabinoid gebunden. Dies geschieht normalerweise durch den Einsatz eines Katalysators wie Palladium oder Nickel, der die Reaktion unterstützt.
- Reaktion: Während der Reaktion wird das Cannabinoid in einem Reaktor unter hohem Druck und Temperatur zusammen mit Wasserstoffgas und dem Katalysator gemischt. Dies führt zur Anlagerung von Wasserstoff an die Struktur des Cannabinoid, wodurch HHC entsteht.
- Reinigung: Nach dem gesamten Prozess wird das entstandene HHC gereinigt, um Verunreinigungen und verbleibende Chemikalien zu entfernen. Dies erfolgt durch Filtration und Extraktionstechniken.
- Das gereinigte Endprodukt wird schließlich in seine endgültige Form gebracht, die für den Konsum geeignet ist.
HHC wird auf verschiedene Weisen konsumiert, ähnlich wie andere Cannabisprodukte. Es kann durch E-Zigaretten oder in Joints geraucht, in Vaporizer verdampft oder in Form von Öl, als Extrakt oder durch Edibles aufgenommen werden.
Wie wirkt synthetisch hergestelltes HHC überhaupt?
Die Wirkung von HHC ähnelt der von THC, wobei Nutzer Effekte wie Euphorie, veränderte Wahrnehmung und Entspannung berichten. Jedoch ist die genaue pharmakologische Wirkung beim Menschen bisher nicht vollständig erforscht, und es gibt erste Hinweise darauf, dass HHC in einigen Aspekten potenter sein könnte als THC.
Risiken und Nebenwirkungen des Konsums von HHC
Die Nebenwirkungen und Risiken des Stoffes sind ebenfalls bis jetzt nicht umfassend erforscht. Dennoch lassen sich einige potenzielle Gefahren anhand der bisherigen Erkenntnisse und der Ähnlichkeit zu anderen Cannabinoiden ableiten. Zu den bekannten Nebenwirkungen zählen berauschende Effekte, die zu veränderten Wahrnehmungen, Angst oder Paranoia führen können. Die Intensität dieser Effekte variiert von Person zu Person. Überdies kann Hexahydrocannabinol kognitive Beeinträchtigungen verursachen, die das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Reaktionszeit beeinträchtigen, was das Unfallrisiko erhöht, insbesondere beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen.
Auch auf die psychische Gesundheit kann diese Verbindung Einfluss nehmen. Es besteht das Risiko, dass es bestehende psychische Probleme verschlimmert oder neue psychische Symptome wie Angst, Depression oder Psychosen auslöst, speziell bei anfälligen Personen. Physische Nebenwirkungen sind ebenfalls möglich und umfassen Schwindel, Übelkeit, Mundtrockenheit, eine erhöhte Herzfrequenz und Blutdruckschwankungen. Obwohl spezifische Daten über das Suchtpotenzial fehlen, könnte es ähnlich wie THC ein gewisses Risiko für Abhängigkeit und Missbrauch darstellen.
HHC Nebenwirkungen und unbekannte Langzeitfolgen
Ein weiteres erhebliches Risiko besteht in den unbekannten Langzeitwirkungen, da HHC ein relativ neues Cannabinoid ist und Langzeitstudien fehlen. Somit sind die chronischen Auswirkungen auf die Gesundheit unklar. Bei der Herstellung können zudem Verunreinigungen durch unsachgemäße chemische Prozesse entstehen, die gesundheitsschädlich sein können. Die genauen Herstellungsverfahren sind oft nicht transparent, was die Sicherheit des Endprodukts infrage stellt.
Insgesamt sollte HHC mit Vorsicht betrachtet werden, da, wie bereits oben erwähnt, die vollständigen Auswirkungen und Risiken nicht ausreichend erforscht sind. Konsumenten sollten sich der potenziellen Nebenwirkungen und der rechtlichen Unsicherheiten bewusst sein und sorgfältig abwägen, ob sie diese Substanz verwenden möchten.
Was die Studienlage betrifft, gibt es derzeit nur begrenzte wissenschaftliche Untersuchungen. Die meisten Erkenntnisse stammen aus Berichten über ähnliche Cannabinoide wie THC.
Was ist HHC-P und wie unterscheidet es sich von THC?
HHC-P, oder Hexahydrocannabiphorol, ist eine Variante von HHC und gehört zu den "propyl-Cannabinoiden." Diese Cannabinoide haben eine ähnliche chemische Struktur wie andere bekannte Cannabinoide, aber mit einer zusätzlichen Propyl-Seitenkette. Diese Strukturveränderung kann die Bindung an die Cannabinoidrezeptoren im Endocannabinoid-System des Körpers verbessern, was zu intensiveren bewusstseinsverändernden Effekten führen kann.
Dadurch könnte HHC-P bei geringeren Dosen einen ähnlichen oder sogar stärkeren Effekt haben als HHC oder THC. Dies macht es potenziell interessant für medizinische Anwendungen, birgt aber auch das Risiko für stärkere Nebenwirkungen. Da auch HHC-P relativ neu ist und nicht umfassend erforscht wurde, sind die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen und potenziellen Risiken weitgehend unbekannt. Deshalb ist Vorsicht geboten.
Der (il)legale Status von Hexahydrocannabinol in Deutschland
In Deutschland befindet sich der rechtliche Status von HHC in einer Grauzone. Während die Verwendung von Cannabis und seinen Wirkstoffen reguliert ist, fehlt es derzeit an spezifischen gesetzlichen Bestimmungen für HHC. Dennoch wird es von den Behörden überwacht und der Status derzeit diskutiert.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich beispielsweise Hexahydrocannabinol geäußert und betont, dass die Datenlage zu den gesundheitlichen Risiken derzeit unzureichend ist. Trotz seiner psychoaktiven Effekte wird HHC bislang nicht durch das Betäubungsmittelgesetz oder das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz erfasst und ist somit in Deutschland aktuell legal.
Es gibt jedoch Bedenken bezüglich der Sicherheit, insbesondere bei der Verwendung in Lebensmitteln. Das BfR warnt, dass Produkte, wie HHC-haltige Fruchtgummis, erhebliche Gesundheitsrisiken bergen, vor allem für Kinder, da sie mit normalen Süßigkeiten verwechselt werden könnten.
Fazit
HHC, ein halbsynthetisches Cannabinoid, hat aufgrund seiner Ähnlichkeit zu THC und seiner potenziellen medizinischen Anwendungen Aufmerksamkeit erregt, obwohl seine langfristigen Auswirkungen noch unklar sind. Der Stoff wird durch Hydrierung von THC oder CBD hergestellt und weist berauschende Effekte auf. Aufgrund der begrenzten Forschung sollten Konsumenten vorsichtig sein, da potenzielle Risiken und Nebenwirkungen sowie die Gefahr von Verunreinigungen bestehen.
Quellen:
https://www.euda.europa.eu/publications/technical-reports/hhc-and-related-substances_en
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