Inhaltsverzeichnis
Wichtigste Erkenntnisse
- Psychotrope Substanzen beeinflussen das zentrale Nervensystem und verändern Wahrnehmung, Stimmung oder Bewusstsein.
- Cannabis enthält sowohl psychoaktive als auch psychotrope Wirkstoffe wie THC (psychotrop) und CBD (nur psychoaktiv).
- Psychotrope Substanzen umfassen nicht nur illegale Drogen, sondern auch legale Stoffe wie Alkohol und Medikamente.
- THC ist sowohl psychoaktiv als auch psychotrop, während CBD psychoaktiv ist, aber keine bewusstseinsverändernde Wirkung hat.
Psychotrope Substanzen sind chemische Stoffe, die das zentrale Nervensystem beeinflussen und dadurch Veränderungen in der Wahrnehmung, Stimmung oder im Bewusstsein auslösen. Cannabis, eines der bekanntesten und begehrtesten Konsummittel weltweit, enthält Wirkstoffe wie THC und CBD, die unterschiedliche Wirkungen auf den Körper und Geist haben. Aber gilt die Pflanze tatsächlich ebenfalls als psychotrop? In diesem Artikel klären wir die Eigenschaften von psychotropen Substanzen, den Unterschied zu psychoaktiven Stoffen, und ob CBD und THC zu diesen Kategorien gehören.
Was ist eine psychotrope Substanz?
Psychotrope Substanzen sind chemische Verbindungen, die nach dem Konsum auf das zentrale Nervensystem Einfluss nehmen und dadurch die mentale Verfassung einer Person verändern. Sie können zudem auf die natürliche Wahrnehmung, Emotionen, Gedanken und das Verhalten wirken. Das geschieht durch die Beeinflussung von Neurotransmittern im Gehirn, insbesondere von Serotonin und Dopamin, die für Gefühle von Glück, Entspannung und Euphorie verantwortlich sind. Klassische Beispiele sind Drogen wie LSD, Psilocybin und Cannabis/Marihuana, aber auch legale Dinge wie Alkohol, Koffein und Tabak.
Was ist der Unterschied: psychotroper Substanzen und psychoaktiver Substanzen?
Oft werden die Begriffe „psychotrop“ und „psychoaktiv“ synonym verwendet, dennoch gibt es Unterschiede. Während psychoaktive Substanzen allgemein auf das zentrale Nervensystem und die Psyche einwirken, bezieht sich der Begriff „psychotrop“ speziell auf Substanzen, die bewusstseinsverändernd oder halluzinogen sind. Während also jeder psychoaktive Stoff psychoaktiv ist, gilt nicht jeder psychoaktive Stoff als psychotrop.
Ist CBD psychotrop oder psychoaktiv?
CBD (Cannabidiol), einer der Hauptbestandteile der Cannabispflanze, ist eine psychoaktive Substanz, da es auf das zentrale Nervensystem wirkt. Es unterscheidet sich jedoch deutlich von anderen psychoaktiven Stoffen wie THC, da es keine berauschenden Effekte hat. CBD wird eher aufgrund seiner beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften verwendet und gilt nicht als psychotrop, da es keine halluzinogenen oder stark bewusstseinsverändernden Effekte hervorruft.
Ist THC psychotrop oder psychoaktiv?
THC (Tetrahydrocannabinol), der andere Hauptbestandteil der Pflanze, ist sowohl psychoaktiv als auch psychotrop. Es ist bekannt für seine euphorisierenden Effekte, die als „High“ bezeichnet werden, sowie für seine Fähigkeit, das Bewusstsein und die Wahrnehmung zu verändern. Aufgrund dieser Effekte zählt THC als psychotrop. Es können Halluzinationen, Angstzustände und eine verzögerte Wahrnehmung von Raum und Zeit hervorrufen.
Andere psychotrope Stoffe: Eine Liste
Es gibt eine Vielzahl von Stoffen, die als psychotrop eingestuft werden. Einige der bekanntesten sind:
- Alkohol: Verursacht Veränderungen in der Stimmung und Wahrnehmung, oft enthemmend.
- Koffein (Kaffee): Ein psychoaktiver Stoff, der das zentrale Nervensystem stimuliert und die Wachsamkeit steigert.
- Nikotin (Tabak): Stimuliert das zentrale Nervensystem und verursacht Entspannung sowie erhöhte Konzentration.
- LSD (Lysergsäurediethylamid) : Ein synthetischer Stoff, der starke Halluzinationen und Veränderungen des Raum-Zeit-Gefühls verursacht.
- Psilocybin: Ein natürlich vorkommender Wirkstoff in bestimmten Pilzen, der psychedelische Erfahrungen auslöst.
- MDMA (Ecstasy) : Ebenfalls synthetisch, verursacht Euphorie und starke emotionale Verbindungen, oft als Partydroge bekannt.
- Ketamin: Ein Narkosemittel, das in niedrigen Dosen eine tranceähnlichen, dissoziativen Effekt haben kann.
- Meskalin: Ein Stoff, der in bestimmten Kakteen, wie dem Peyote vorkommt und visuelle Halluzinationen hervorruft.
Psychotrope Medikamente: Eine Liste
Auch in der Medizin werden psychotrop wirkende Medikamente eingesetzt, um psychische Erkrankungen zu behandeln. Diese Medikamente können auf verschiedenen Wegen, einen Einfluss auf das Gehirn haben. Eine Liste der gängigen psychotropen Medikamente umfasst:
- Antidepressiva: Zur Behandlung von Depressionen, z. B. SSRIs wie Fluoxetin.
- Antipsychotika: Zur Behandlung von Schizophrenie oder bipolaren Störungen, z. B. Clozapin.
- Benzodiazepine: Zur Behandlung von Angstzuständen und Schlafstörungen, z. B. Diazepam.
- Stimmungsstabilisatoren: wie Lithium zur Behandlung von bipolaren Störungen.
Mögliche Nebenwirkungen von psychotropen Medikamenten
Psychotrope Medikamente können neben ihren positiven therapeutischen Wirkungen auch eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten zählen Schläfrigkeit oder Müdigkeit, was oft die allgemeine Leistungsfähigkeit im Alltag beeinträchtigt. Auch Gewichtszunahme wird häufig beobachtet, was sowohl körperlich als auch eine Belastung der Psyche mit sich bringen kann. Konzentrationsschwierigkeiten treten ebenfalls häufig auf, wodurch die geistige Wachsamkeit und Aufmerksamkeit reduziert werden können.
Ein weiteres häufiges Problem sind sexuelle Funktionsstörungen, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen können und eine negative Auswirkung auf das persönliche Wohlbefinden haben. In schwerwiegenden Fällen können psychotrope Medikamente auch Suizidgedanken oder paradoxe Reaktionen hervorrufen, die das emotionale Befinden verschlechtern. Deswegen ist es unerlässlich, dass die Einnahme dieser Medikamente stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgt, um potenziell gefährliche Reaktionen zu erkennen und zu bekämpfen.
Gefahren psychotroper Stoffe und Medikamente
Psychotrope Stoffe und Medikamente können mittel- bis schwerwiegende Risiken mit sich bringen, insbesondere wenn sie nicht unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden. Bei der Einnahme von Psychopharmaka ist es entscheidend, die richtige Dosierung einzuhalten, da zu hohe Dosen akute Nebenwirkungen hervorrufen können, die bis zu Psychosen reichen. Diese Medikamente sind meist dafür gedacht, psychische Erkrankungen während einer Therapie zu behandeln, und sollten daher mit Bedacht eingesetzt werden. Ein Missbrauch kann nicht nur den Therapieerfolg gefährden, sondern auch abhängig machen.
Illegale Drogen stellen ein noch größeres Risiko dar. Oftmals sind diese unreguliert und können gefährliche Verunreinigungen enthalten, deren Auswirkung unvorhersehbar ist. Dies erhöht die Gefahr einer Abhängigkeit, was den Betroffenen nicht nur geistig, sondern auch körperlich stark belasten kann.
Bei Drogenkonsum ist es wichtig, die Herkunft und Qualität zu kennen, um sie nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Am besten werden diese Mittel und Stoffe in Gesellschaft eingenommen und nicht alleine. Wenn man mit den negativen Folgen oder psychotropen Medikamenten zu kämpfen hat, heißt es sofort handeln, indem man professionelle Hilfe aufsucht. Es kann daraufhin eine Behandlung, beispielsweise in einer Psychiatrie, notwendig sein. Dort können geeignete Therapieansätze, einschließlich Psychotherapie, entwickelt werden, um die Abhängigkeit zu überwinden und zu stabilisieren.
Psychotrope Pflanzen
Es gibt auch eine Reihe von Pflanzen, die als psychotrop gelten, darunter:
- Cannabispflanze: Die bekannteste Pflanze, die psychotrope Wirkung durch THC hervorruft.
- Salvia divinorum: Eine Pflanze aus Mexiko, die starke, kurzzeitige Halluzinationen auslöst.
- Ayahuasca: Ein traditionelles Getränk aus dem Amazonas, das DMT enthält und tiefe spirituelle Erfahrungen hervorruft.
- Peyote: Ein Kaktus, der Mescalin enthält und Halluzinationen verursacht.
Und was versteht man unter Designerdrogen?
Designerdrogen, auch bekannt als neue psychoaktive Substanzen (NPS), sind chemisch abgeänderte Stoffe, die häufig von sogenannten „Drogendesignern“ hergestellt werden. Diese werden oft so modifiziert, dass sie nicht unter die geltenden Betäubungsmittelgesetze fallen. Sie ahmen also den Effekt bekannter Drogen wie MDMA oder Kokain nach, verfügen sie jedoch über eine abgewandelte chemische Struktur, um im legalen Rahmen zu bleiben.
Die Gefahren sind erheblich, da sie oft unvorhersehbar sind und die Langzeitfolgen nicht ausreichend erforscht wurden. Die Herstellung erfolgt häufig in kleinen, nicht regulierten Laboren, was die Sicherheit und Reinheit der Produkte infrage stellt. Viele dieser Stoffe sind als „nicht für den menschlichen Verzehr“ gekennzeichnet, um rechtliche Probleme zu umgehen. Besonders bei jungen Menschen sind sie beliebt, da sie oft günstiger sind und teilweise auf legalem Weg beschafft werden können.
Ein großes Risiko beim Konsum von Designerdrogen liegt darin, dass man nie genau weiß, was man tatsächlich einnimmt. Die unkontrollierten Wirkungen können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich psychischer Krankheiten oder akuter gesundheitlicher Krisen. Daher ist es wichtig, sich zu informieren und sich der möglichen Risiken bewusst zu sein.
Fazit
Psychotrope Substanzen sind allgegenwärtig – von natürlichen Pflanzen über synthetische Drogen bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Während THC als psychotrop gilt, ist CBD lediglich psychoaktiv. Die Bandbreite an Substanzen, die auf das Bewusstsein und die Stimmung wirken, ist groß, und jede hat ihre eigenen, einzigartigen Effekte und Nebenwirkungen.
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